Hundert Pinguine auf einem Rechner

Serviceprovider und große Firmen konsolidieren ihre verteilten Server auf Mainframes, die mithilfe von "logischen Partitionen" gleichzeitig mehrere virtuelle Rechner starten können. Linux als Betriebssystem soll dabei ihren Etat entlasten.

Von: Dr. Klaus Plessner

Die Vorteile, die Linux auf dem Mainframe bietet, sind vielseitig: "Der Kunde bezahlt lediglich den Support und die Updates, nicht aber den Code selbst", sagt Wolfgang Bezold, Program Manager Linux zSeries bei IBM. Hinzu kommt, dass die Zahl der Open-Source-Spezialisten täglich wächst, während die Fachleute für OS/390 und zOS immer weniger werden. Nach einer Studie der Meta Group sind mehr als die Hälfte der Mainframe-Fachleute über 50 Jahre alt und nähern sich der Rente.

IBM hat vor knapp zwei Jahren die Mainframes der S/390-Linie zur Plattform für das Open-Source-Betriebssystem ausgebaut. Heute unterstützen auch die 64-Bit-Systeme der zSeries die freie Software. Dazu gehören die Rechner der "z900"-Suite und die im Frühjahr präsentierten "z800"-Maschinen, die ausschließlich mit Linux arbeiten.

Die 1- bis 4-Wege-Server der Linie "z800" dienen zur Konsolidierung von Unix-, Windows- und Linux-Anwendung und stellen dem Anwender laut IBM mehrere hundert Rechner zur Verfügung. Grundlage ist die Plattform für virtuelle Server "z/VM", eine für Mainframes entwickelte Software, die den Betrieb von Gastsystemen erlaubt.

Wie die "Logical Partitions" (LPAR) teilt z/VM die Mainframes der zSeries und den S/390-Server in mehrere eigenständige "virtuelle" Rechner auf. Während LPAR maximal 15 virtuelle Rechner zulässt, denen der Anwender in einem Profil einen oder mehrere Prozessoren und einen Teil des Hauptspeichers zuordnet, erlaubt z/VM Hunderte von Partitionen, weil die Software die Prozessoren nicht als Ganze vergibt, sondern in kleinere, virtuelle Prozessoren aufteilt.