HP/Compaq: Richter genehmigt Hewlett-Klage

Der zuständige Richter William B. Chandler III hat US-Medienberichten zufolge die Klage von Walter Hewlett gegen die Fusion von HP und Compaq genehmigt. Die Gerichtsverhandlung soll am 23. April beginnen und zunächst drei Tage dauern.

Wie berichtet, hatte Walter Hewlett, Sohn des Mitbegründers von HP, das Gericht aufgefordert, die Fusion für gescheitert zu erklären oder eine neue Abstimmung der Aktionäre anzuordnen. Hewlett hält dem HP-Management in seiner Klage vor, mit unsauberen Mitteln um die Zustimmung der Deutsche-Bank-Tochter "Deutsche Asset Bank Management" zur Fusion geworben zu haben. HP soll demnach dem Großanleger Deutsche Asset gedroht haben, dass eine weitere Beteiligung an einem Kreditgeschäft in Milliardenhöhe von der Zustimmung abhänge.

HP wiederum hatte im Gegenzug das Gericht in Delaware aufgefordert, die Klage von Walter Hewlett gegen den Konzern abzulehnen. Richter William B. Chandler III hat jetzt das Gesuch des Konzerns abgelehnt und die Verhandlung für den 23. April terminiert. Am Wochenende noch hatte er seine Entscheidung vertagt (wir berichteten).

HP-Chefin Carly Fiorina zeigte sich zuversichtlich, den Prozess zu gewinnen. Eine Sprecherin des Konzerns meinte: "Wir sind weiter optimistisch, die Fusion mit Compaq in der geplanten Zeit zu vollziehen". Beobachter bezweifeln dies. Sie rechnen damit, dass das Gerichtsverfahren den Integrationsprozess der beiden Konzerne weiter verzögern könnte. (jma)