Hohe Verluste - Palm steckt in der Krise

PDA-Hersteller Palm hat die Umsatzerwartungen für das vierte Geschäftsquartal nach unten korrigiert und Verluste in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt. Außerdem wurde die geplante Fusion mit Extended Systems abgesagt.

"Der erwartete Quartalsumsatz wird zwischen 140 und 160 Millionen US-Dollar betragen, entgegen den vormals prognostizierten Erwartungen, die zwischen 300 und 315 Millionen US-Dollar lagen", teilte Palm mit. Im vergleichbaren Vorjahresquartal erzielte Palm einen Umsatz von 350 Millionen US-Dollar, das dritte Geschäftsquartal 2001 wurde mit einem Umsatz von 471 Millionen US-Dollar abgeschlossen.

Palm erwartet einen operativen Verlust zwischen 170 Millionen und 190 Millionen US-Dollar, doppelt so viel wie prognostiziert. Darin nicht enthalten seien außerordentliche Kosten. Im vierten Quartal 2000 gab das Unternehmen noch einen operativen Gewinn von 13 Millionen US-Dollar bekannt.

Als Grund für die Umsatzeinbussen nannte Palm vorrangig Lieferprobleme: "Große Stückzahlen unserer neuen m500-Serie werden später als erhofft ausgeliefert." sagt Palm-CEO Carl Yankowski. Der m500 wird in den USA seit Ende April angeboten. In Deutschland soll er jetzt in kleinen Stückzahlen auf den Markt kommen. Palm will unter anderem mit weiteren Preissenkungen auf die finanzielle Misere reagieren.

Bereits im März hat Palm zudem Entlassungen angekündigt. Inzwischen hört sich das Sparprogramm nach Ausverkauf an. Palm plant die Zusammenlegung von Mitarbeitern in weniger Büros, die Untervermietung überschüssiger Büroräume und die Auflösung des Pachtvertrags für das Grundstück des geplanten, neuen Firmenhauptsitzes.

Palm und Extended Systems haben außerdem die geplante Fusionin gegenseitigem Einvernehmen aufgehoben. Für den Abbruch der am 6. März angekündigten Akquisition fallen laut Palm keine Kosten an. (uba)