Jahresgehälter bis zu 100.000 Euro

Hohe Ansprüche im SAP-Arbeitsmarkt

100.000 bis 120.000 Euro Jahresgehalt in Beratungshäusern

Entsprechend dieser Marktlage beobachtet Thomas Biber am Markt auch steigende Gehälter: "Nach einer Zeit, in der das Reallohnniveau stagnierte, gibt es heute wieder eine leichte Tendenz nach oben." Sehr gute Berater, die uneingeschränkt reisebereit sind, könnten in Beratungshäusern auf 100.000 bis sogar 120.000 Euro Jahresgehalt kommen. Und da die für SAP-Systeme verantwortlichen Teams wachsen, seien auch Teamleiter gesucht. Auf dieser Ebene seien, je nach Teamgröße, 100.000 bis 140.000 Euro Jahresgehalt realistisch, in Einzelfällen auch mehr. Inhouse komme man als Senior-Berater mit acht bis zehn Jahren Berufserfahrung auch in einem kleineren Unternehmen auf rund 85.000 Euro Jahresgehalt.

Was die verschiedenen SAP-Module betrifft, gibt es keine großen Verschiebungen. Erfahrung mit SAP-Kernthemen wie FI (Financial Accounting), CO (Controlling), SD (Sales and Distribution), MM (Materials Management), WM (Warehouse Management), PP (Production Planning and Control), BW (Business Information Warehouse) sowie mit Personalwirtschaftsmodulen sind laut Thomas Biber weiter stark nachgefragt. Jörg Petersen beobachtet zudem eine hohe Nachfrage in den Spezial- und Querschnittsbereichen Regulatorik und Meldewesen.

Bestimmte ABAP-Entwicklungsthemen werden zwar laut Thomas Biber mit Offshoring ausgelagert - in der Regel aber nur "in Bereichen mit geringerer Kritikalität für den Geschäftsbetrieb", so Petersen, der zugleich steigende Anforderungen an die Entwickler hinsichtlich Architektur, Methodik und Technologien bemerkt. Insgesamt bleibt bei Biber & Associates die Nachfrage nach ABAP-Entwicklern größer als das Angebot.

Thomas Biber, Biber & Associates, konstatiert gestiegene Anforderungen an die Entwickler.
Thomas Biber, Biber & Associates, konstatiert gestiegene Anforderungen an die Entwickler.
Foto: Biber & Associates

Das Thema HANA wird dagegen im Markt weniger als Recruiting-, denn als Weiterbildungsherausforderung gesehen. Den Löwenanteil des SAP-Marktes macht nach wie vor das ERP-Geschäft aus. Schoon: "Die Nachfrage nach HANA-Experten und dort insbesondere nach S/4HANA steigt zwar stetig, ist bei uns heute aber noch nicht unbedingt höher als nach anderen SAP-Fachkräften." Sein Unternehmen forciert aber bereits die interne Fortbildung, genauso wie das von Petersen: "Wir bereiten unsere Berater aktuell mit konkreten Ausbildungsmaßnahmen und internen Forschungsprojekten auf kommende Kundenanfragen vor. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Verfügbarkeit eigener Forschungssysteme, um inhouse möglichst realistische Kundenszenarien durchspielen zu können."