Hitzefrei in den Server-Räumen!

(Verlust-) Leistungsexplosion

Der Intel-Prozessor 80486 hatte noch eine Verlustleistung von 6,5 Watt. Mit dem Pentium Pro stieg die Wärmeabgabe in den 40-Watt-Bereich. Die einfache Xeon-CPU bringt es auf bis zu 70 Watt und der 64-Bit-Xeon "Nocona" auf 111 Watt. Etwas weniger heiß sind die Prozessoren von AMD. Der Standard-Opteron kommt auf 95 Watt.

Prozessoren sind jedoch nicht die einzigen Hitzefaktoren in den Servern, sondern für etwa die Hälfte der produzierten Wärme verantwortlich. Bei Intel kommt noch der Memory-Controller hinzu, der 22 Watt beiträgt. Auch die Chipsätze werden immer wärmer. Jeder moderne DIMM-RAM-Riegel verursacht weitere 20 Watt.

Die Wärmebilanz der Rack-Server hat sich in wenigen Jahren dramatisch entwickelt. Der im Mai 1999 vorgestellte FSC-Server "Primergy 870" produzierte bei den damaligen 42U-Racks 3612 Watt ("U" = 4,4 Zentimeter). Im August 2004 brachte FSC den Blade-Server "BX600" auf den Markt. Er bringt es in den inzwischen 46U hohen Racks auf satte 23 644 Watt. In rund fünf Jahren hat sich also die Hitzeentwicklung pro Rack mehr als versechsfacht.

Wärmeentwicklung und Kühlluft-Durchsatz einiger Primergy-Rack-Server von FSC

Modell

870

N70

BX300

BX600

RS200 s2

Erschienen

Mai 1999

Januar 2000

Juni 2002

August 2004

Februar 2005

Watt pro Höheneinheit

86

175

400

514

600

Luftdurchsatz (m³/s)

17

35

80

103

120

Die Hitze muss weg, sonst droht der Server-Kollaps. Die Rechnerhersteller schreiben Grenzwerte vor. Die empfohlene Betriebstemperatur beträgt in der Regel 25 Grad Celsius; maximal sind meistens 35 Grad zulässig. Die relative Luftfeuchtigkeit darf 30 Prozent nicht unterschreiten, sonst kommt es durch die trockene Luft zu statischen Aufladungen. Auf der anderen Seite sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht 55 Prozent überschreiten, um Korrosion zu verhindern.