Desktop-CPU mit Turbo CORE und sechs Kernen
Hexa-Core für 180 Euro - AMD Phenom II X6 1055T im Test
Benchmarks
Geschwindigkeit: Der Phenom II X6 1090T mit 2,8 GHz Taktfrequenz erreicht bei multithreaded-optimierten Programmen bis zu 25 Prozent mehr Performance als der AMDs 3,4-GHz-Quad-Core-Topmodell Phenom II X4 965 Black Edition. Turbo CORE nutzt dem Phenom II X6 bei Auslastung aller Kerne nichts. Sind Single- oder Dual-Thread-Anwendungen im Einsatz, so arbeitet der Phenom II X6 1055T mit 3,3 GHz und liegt nur minimal hinter dem Quad-Core-Phenom zurück. So liegt auch die Systemleistung bei SYSmark2007 mit dem Phenom II X6 1055T auf dem Niveau des 965er. Bei den überwiegend nicht multithreaded agierenden Anwendungen von SYSmark2007 sorgt vor allem wieder Turbo CORE für den Leistungsschub und macht die geringere Grundtaktfrequenz wieder wett.
Im direkten Vergleich mit dem preislichen Hauptkonkurrenten von Intel, dem Core i5-760, setzt sich der Phenom II X6 1055T nur bei Applikationen durch, die alle Kerne voll nutzen. Bei allen Standardanwendungen wie Office-Pakete liegt Intels Quad-Core-CPU meist zwischen fünf und 20 Prozent vor dem Sechskerner.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Der Phenom II X6 1055T (Hexa-Core / 2,8 GHz) liegt knapp hinter dem Phenom II X4 965 (Quad-Core / 3,4 GHz). Die zwei zusätzlichen Kerne des Hexa-Core-Prozessors liegen meist „brach“, Multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. Die ähnliche Performance ermöglicht die Turbo CORE Technologie des Phenom II X6 1055T – sind nur maximal drei Kerne ausgelastet, so arbeiten diese mit 3,3 statt 2,8 GHz Taktfrequenz. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen der sechs Kerne des Phenom II X6 1090T überwiegend brach. Durch Turbo CORE arbeitet die CPU trotzdem schneller als der 3,0-GHz-Quad-Core-Prozessor Phenom II X4 945. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
Zwei Kerne genügen in diesem Szenario – der Core i5-661 kommt fast an das Leistungsvermögen des Hexa-Core-Modells Core i7-980X heran. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne des Core i7-980X verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead gegenüber dem Quad-Core-Extreme 975, der etwas schneller ist. Durch das zusätzliche Hyper-Threading arbeitet der Core i7-980X mit 12 Threads – zuviel für diesen Workload. Bei AMD überholt der Phenom II X6 1055T ( 6 Threads) allerdings den 965er Quad-Core-Phenom ab – hier ist der Overhead weniger ausgeprägt als bei 12 Threads. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Intels teure Extreme Editions liegen wieder in Führung. Allerdings liegen die vielen Kerne (plus Hyper-Threading) der CPUs meist brach. Deshalb positioniert sich auch der Core i5-661 mit Dual-Core-Technologie (plus Hyper-Threading) über dem Niveau des Phenom II X6 1055T. Die neue AMD-CPU kann sich trotzdem vom Phenom II X4 965 absetzen – durch die Kombination Turbo CORE und partieller Hexa-Core-Auslastung. - PCMark Vantage - Overall
AMDs Phenom II X6 1055T liegt knapp hinter dem Phenom II X4 965 Black Edition. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrer neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. AMDs Phenom II X6 1055T setzt sich hier knapp vor dem Hauptkonkurrenten Intel Core i5-760. - PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Phenom II X6 1055T zwar anständig, der Konkurrent Core i5-760 ist aber wieder schneller. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation nutzt der Phenom II X6 1055T seine sechs Kerne voll aus. Gegenüber dem Phenom II X4 965 arbeitet der 3,4-GHz-Hexa-Core-AMD-Prozessor 23 Prozent schneller. Turbo CORE ist durch die Auslastung aller Kerne nicht aktiv – die Taktfrequenz des Phenom II X6 1055T bleibt bei 2,8 GHz. Auch Intels Quad-Core-CPU Core i5-760 muss sich dem Phenom II X6 1055T beugen. - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Topmodell, der Phenom II X6 1090T Black Edition, erhöht durch Turbo CORE die Taktfrequenz von 3,2 auf 3,6 GHz. Entsprechend setzt sich die Hexa-Core-CPU um fast fünf Prozent vom Phenom II X4 965 Black Edition (3,4 GHz) ab. Der Phenom II X6 1055T erhöht den Takt durch Turbo CORE von 2,8 auf 3,3 GHz und liegt entsprechend knapp hinter der 965er Black Edition. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Phenom II X6 1055T mit Hexa-Core überholt jetzt den Core i5-760 mit Quad-Core. Ein Klasse für sich ist der Core i7-980X, der insgesamt zwölf Thread parallel verarbeitet. Der Core i7-920 überholt jetzt trotz geringerer Taktfrequenz durch sein zusätzliches Hyper-Threading auch den Core i5-760. - CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell von Intel auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Phenom II X6-CPUs arbeiten mit Turbo CORE. Entsprechend liegt der 1055T (2,8 GHz Grundtaktfrequenz) mit 3,3 GHz knapp hinter dem 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965 und der 1090T (3,2 GHz Grundtaktfrequenz) mit 3,6 GHz vor dem 965er. - CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne genutzt, so arbeitet der Phenom II X6 1055T 25 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Phenom II X4 965. Damit schafft AMDs Hexa-Core-Prozessor fast die Renderleistung von Intels Core i7-920 (Quad-Core plus Hyper-Threading). - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering setzt der Phenom II X6 1055T seine sechs Kerne gewinnbringend ein und setzt sich vor dem Dore i5-760. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können. - 3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend überholt der Core i5-760 (8 MByte L3-Cache) den Phenom II X6 1055T (6 MByte L3-Cache). Auch der Phenom II X4 910e zieht dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Entsprechend setzt der Phenom II X6 1055T hier seine Turbo CORE-Technologie (erhöht von 2,8 auf 3,3 GHz) ein und erreicht fast das Leistungsniveau des 3,4-GHz-Quad-Core-Prozessors Phenom II X4 965. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen. - 3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). Der Phenom II X6 1055T liegt nur knapp vor dem Phenom II X4 965. Während die Hexa-Core-CPU im ersten Teiltest 24 Prozent schneller ist als der 965er, liegen beide Prozessoren im zweiten Teiltest gleichauf. Der Phenom II X6 hat in unserer Testkonfiguration hier ein Problem. - Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
- Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. AMDs Phenom-Topmodelle liegen auf einem Leistungsniveau. Wie sich der L3-Cache hier auswirkt, zeigt sich ebenfalls bei den AMD-CPUs: Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache. - Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so liegen die drei Socket-AM3-CPUs mit 125 Watt TDP (1055T, 1090T, 965 B.E.) auf einem Niveau. Der 65-Watt-Prozessor Phenom II X4 910e zeigt sich schon deutlich genügsamer. Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar knapp 30 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Unter Last benötigt die Socket-AM3-Plattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Hexa-Core-Prozessor Phenom II X6 1055T trotz zweier zusätzlicher Kerne weniger Energie als mit dem Phenom II X4 965. Beide CPUs sind mit 125 Watt TDP spezifiziert. Der 1055T reizt seine TDP-Einstufung weniger aus. - Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Bei hoher Grafiklast wird die Rechenkraft der Hexa-Core-Prozessoren Phenom II X6 1055T und 1090T - und somit auch dessen TDP - nicht voll ausgenutzt. Entsprechend agieren die 45-nm-CPUs sogar etwas sparsamer als der Phenom II X4 965, dessen vier Kerne höher ausgelastet sind.
Energieeffizienz: Den Phenom II X6 1055T (Produktnummer HDT55TFBK6DGR) stuft AMD wie den Phenom II X6 1090T Black Edition und das 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965 mit 125 Watt TDP ein. Während alle CPUs im Leerlauf in der Testplattform Gigabyte 890GPA-UD3H eine sehr ähnliche Leistungsaufnahme ergeben, zeigt sich der Phenom II X6 1055T unter Last am sparsamsten. Beim Rendering benötigt die Plattform mit dem 1055T mit 200 Watt zirka 20 Watt weniger als mit dem Phenom II X6 1090T - die TDP-Grenze wird weniger ausgenutzt. Intels LGA1156-Plattform mit dem Core i5-760 zeigt sich allerdings in allen Bereichen nochmals deutlich sparsamer.