Hercules gibt NVIDIA-Karten auf - setzt auf ATI

Hercules (Guillemot) stellt die Produktion von Grafikkarten mit NVIDIA-Chips ein. Der Hersteller will künftig im High-End-Bereich nur noch Chips von ATI- und im Einsteigerbereich ST Microelectronics Kyro-Chips verbauen.

Der Wechsel soll mit dem Erscheinen der ersten ATI-Karten im Februar fliegend vonstatten gehen. Hercules (Guillemot) verspricht sich davon ein Alleinstellungsmerkmal im von NVIDIA-Karten überschwemmten Markt. Wie Hercules/Guillemot-Sprecher Christian Reul gegenüber tecCHANNEL.DE sagte, biete ATI für DirectX 8.1 mehr Hardware-Features. Die ATI-Chips seien zum günstigen Preis "gleichwertig bis besser", so Reuls Einschätzung. Derzeit liefere man die letzten Hercules-Karten mit NVIDIA-Chips in den Handel.

Wie berichtet, besitzt Hercules die exklusiven Rechte für All-in-Wonder-Grafikchips in Europa. Hercules darf darüber hinaus alle übrigen ATI-Produkte verbauen. Die Exklusiv-Vereinbarung ist laut Reul nicht zeitlich, sondern an den Produktnamen All-in-Wonder gebunden. Sie betrifft damit auch alle folgenden Chips, die ATI unter diesem Namen produziert. Die All-in-Wonder sei seit 1997 auf dem Markt. Hercules (Guillemot) gehe davon aus, dass sie nicht so schnell verschwinden werde, sagte Reul.

Mit dem Chipwechsel will Hercules verstärkt Multimedia-User als Zielgruppe gewinnen. Man fokussiere nicht mehr allein auf die (Hardcore-) Gamerszene, sondern auf den nach Einschätzung von Hercules wachsenden Markt der User, die ihre Grafikkarte als Schnittstelle zur Digitalkamera, zur Videobearbeitung oder zum Abspielen und Editieren sonstiger Medien nutzen.

Einen Test des aktuellen Grafikchips von ATI, dem Radeon 8500, finden Sie hier. Die Titanium-Chips von NVIDIA, darunter das Flaggschiff, den GeForce3 Ti 500, waren ebenfalls im Testlabor. (uba)