Hausdurchsuchungen bei Metabox

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Mittwoch Geschäftsräume des Multimedia-Unternehmens Metabox AG sowie Wohnungen von Vorstandsmitgliedern durchsucht. Es werde wegen des Verdachts des Kapital- und Kursbetruges sowie Insiderhandels ermittelt, teilte die Behörde mit.

Es seien mehrere Umzugskartons mit Beweismitteln sichergestellt worden. Die Betroffenen hätten sich kooperativ gezeigt, hieß es. Wie berichtet, hatte Metabox-Chef Stefan Domeyer am Montag einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zurückgewiesen, dem zufolge die Firma an ihre Manager neue Aktien weit unter Börsenkurs ausgegeben hat.

Das Magazin meldet in seiner aktuellen Ausgabe, dass die Metabox-Aktien bei mehreren Kapitalerhöhungen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern teilweise zum Preis von nur 1 Euro gezeichnet worden seien. Aufgrund dieses Verdachts hat das Unternehmen nun die Staatsanwaltschaft am Hals.

Die Hildesheimer Metabox AG stellt Set-Top-Boxen für das interaktive Fernsehen her. Das Unternehmen war in den vergangenen Monaten mehrmals in die Schlagzeilen geraten, als es Großaufträge verkündete, deren Auftraggeber aber nie nannte (siehe tecHistory). Die Anonymität der potenziellen Geschäftskunden hatte Zweifel an den Aufträgen geweckt. (jma)