Handynutzer wollen günstige Tarife statt Extras

Der Stellenwert von Handy-Zusatzfunktionen wie Multimedia Messaging Services (MMS) oder Digitalkameras als Umsatzbringer wird von den europäischen Mobilfunkanbietern überschätzt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Dienstleister für Management- und IT-Beratung, Capgemini, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftshochschule Insead betrieben hat. Das Duo, das 27 Mobilfunkunternehmen sowie 1216 Handynutzer in Frankreich, Schweden, Großbritannien und Italien befragte, fand heraus, dass 44 Prozent der Interviewten zugunsten von niedrigeren Gesprächsgebühren auf erweiterte Funktionen im Mobiltelefon verzichten würden. 79 Prozent der Teilnehmer sagten, sie würden mobil ebenso viel zu telefonieren wie über das Festnetz, wenn Handytarife das gleiche Preisniveau hätten wie die klassische Telefonie.

Die Hälfte der Befragten beabsichtigt in diesem Fall sogar, den Festnetzanschluss zu kündigen. 40 Prozent würden Online-Rechnungen sowie 36 Prozent einen reinen Internet-Vertrieb ihres Providers akzeptieren, wenn daraus günstigere Entgelte resultierten. Die Initiatoren der Umfrage schließen aus diesen Resultaten, dass die Netzbetreiber in Europa mit komplizierten und teuren Diensten ein großes Umsatzpotenzial verschenken. (Peter Gruber/uba)