Chaos Communication Congress

Hackerkongress - Löten lernen beim Bällebad

Der Snowden-Effekt

Greenwald wettert gegen die US-Regierung, die mit drakonischen Strafen potenzielle Informanten abschrecken und Snowden für den Rest seines Lebens ins Gefängnis stecken wolle. Er erntet viel Applaus.

Später schlägt die US-Journalistin Quinn Norton ruhigere Töne an. "Staaten wollen wissen, was die Menschen machen, aus guten und schlechten Gründen", sagt sie. So sei es unter Umständen sinnvoll, Gesundheitsdaten zu sammeln, um ansteckende Krankheiten einzudämmen. Es komme darauf an, die Machtinteressen dahinter infrage zu stellen.

Solche Kämpfe führen in den USA die Aktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF). Sie ziehen gegen Überwachungsprogramme vor Gericht und dringen auf Gesetzesänderungen. Auch sie haben in den vergangenen Monaten den "Snowden-Effekt" gespürt, sagt Aaron Jue, der bei der EFF für die Mitgliederbetreuung zuständig ist. Mit 26.000 Mitgliedern habe man inzwischen ein Allzeithoch erreicht. "Die Menschen sind aufmerksamer geworden und wollen mehr wissen."

Jue hat Sticker, T-Shirts und Baseballcaps der EFF dabei. Einige zeigen einen Adler, der dicke Kabelstränge in den Krallen hält. Es ist ein Protestsymbol gegen die Überwachungsprogramme. Angeblich besitzt auch Edward Snowden einen Kapuzenpulli mit dem EFF-Aufdruck. (dpa/mje)