Hacker-Kurse an der Uni

Die Universität von La Salle in Barcelona, Spanien, plant Kurse, in denen Hacker-Kenntnisse vermittelt werden sollen. Die so genannte 'Hacker Highschool' (HHS) ist eine Initiative des 'Institute for Security and Open Methodologies' (ISECOM), einer nach eigener Darstellung offenen, nicht-kommerziellen Einrichtung zur Förderung von Sicherheitsbewusstsein und Entwicklung sicherer Software.

Das ISECOM übernimmt auch die Schulung der Lehrkräfte für die HHS. Die Universität von La Salle zielt mit ihrem Kursangebot auf Jugendliche aus den Oberschulen Barcelonas. Sie sollen die Techniken von Hackern kennen lernen, damit sie verstehen, was auf ihren PCs passieren kann und wie sie sich schützen können. Zum Ausbildungsprogramm gehören Internet-Protokolle, Malware, forensische Datenanalyse, Mail-Sicherheit und Schutz der Privatsphäre.

So sollen die Schüler etwa lernen, wie man eine Mail mit falschem Absender verschickt. Sie sollen in praktischen Übungen bereitgestellte Trainings-Server hacken und ihre dabei gemachten Erfahrungen mit den Lehrkräften besprechen. Zielvorstellung ist eine Ausbildung zu ethischen Hackern, die ihre Fähigkeiten im späteren Beruf einsetzen, um IT-Systeme vor Angriffen zu schützen. Sie sollen mit Informatik-Absolventen um Arbeitsplätze in der Wirtschaft konkurrieren.

Kritiker bemängeln, dass zumindest Teile der Kursinhalte bedenklich wären, da die Schüler auch lernten, wie man schädliche Software erstellt und benutzt. Bereits im Jahr 2003 erntete die Universität von Calgary, Kanada, heftige Kritik aus der IT-Sicherheitsbranche, als sie Kurse zum Programmieren von Viren anbot. In Calgary hat man inzwischen neue Pläne - man will dort ab Herbst die Programmierung von Spyware und Spam-Software lehren. (Frank Ziemann/ala)