IDC-Analyse

Haben Sparc-Systeme von Oracle Sun eine Zukunft?

Laut IDC-Analyst Rüdiger Spies steht der Sparc-Plattform eine düstre Zukunft bevor, obwohl das Unternehmens-Management von Oracle-Sun am Fortbestehen von Sparc-Prozessoren öffentlich festhält.

Auf der Kundenkonferenz Open World in San Francisco hat Oracle-CEO Larry Ellison beteuert, künftig mehr in Sparc-Prozessoren, die Datenbank MySQL und das Betriebssystem Solaris von Sun zu investieren. Rüdiger Spies, Analyst und Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC Central Europe, hält diese Ankündigung für wenig glaubwürdig: "Insbesondere bei den Sparc-Prozessoren steht gegen mehr Investitionen in diese, dass Sun in den letzten Jahren finanziell nicht besonders erfolgreich gewesen ist", kommentiert Spies im Nachgang der Konferenz. "Mit anderen Worten: die bisher getätigten Investitionen in Sparc haben nicht den Return gebracht, den Sun gebraucht hätte."

Aus seiner Sicht ist dies kaum verwunderlich: "Die Entwicklungsgeschwindigkeit für Prozessoren wird durch die Fortentwicklung von x86-Prozessoren - und bisher noch eingeschränkt durch die Entwicklungsgeschwindigkeit von Nvidia-Graphik-Prozessoren - bestimmt. Intel und ADM geben damit den Takt an. Der Massenmarkt, der durch diese Prozessorarchitektur bedient wird, erlaubt die größten Gewinne im Prozessorsegment. Nur solche Prozessoren, die einen Massenmarkt bedienen können, erwirtschaften die notwendigen Gelder, um wiederum genug in zukünftige Prozessorweiterentwicklungen zu investieren."

Im April hatte Oracle angekündigt, Sun Microsystems für rund 7,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Seitdem gibt es immer wieder Spekulationen über die Zukunft von Suns einst hochgelobter Hardwaresparte.