Speichersysteme im Überblick

Günstige SAN-Alternative: iSCSI statt Fibre Channel

Fibre Channel oder iSCSI: Vor- und Nachteile

Fibre Channel-Systeme wurden speziell für den Einsatz in Speichersystemen optimiert. Sie dienen allein dem Zwecke der Anbindung des Speichers. iSCSI wiederum verpackt SCSI-Kommandos in TCP-Pakete. TCP ist heute der Standard bei der Vernetzung der Geräte und der Rechnerkommunikation. Dieser Bezug zu TCP IP hat für iSCSI Vor- und Nachteile. So benötigen iSCSI-Speichersysteme keine eigene Verkabelung sondern bedienen sich der bestehenden Netzwerkstrecken. Zudem ist der Umgang mit TCP-Netzwerken jedem Administrator, der jemals mit Netzen zu tun hatte, vertraut. Fibre Channel hingegen ist für den Großteil der Administratoren neu.

Die Kompatibilität mit TCP, das Wegfallen zusätzlicher Verkabelung und das oft schon vorhandene Wissen in der IT-Abteilung sind daher auch die größten Vorteile für iSCSI. Ferner ist es in der Regel weitaus günstiger. Fibre Channel hingegen kann mit einem optimierten Protokoll für die Kommunikation zwischen Servern und ihren Storage-Systemen aufwarten. Fibre Channel-Systeme werden heute meist mit 4 oder 8 GBit/s ausgestattet. Dabei lassen sich auch mehrere Kanäle bündeln, so dass ein Mehrfaches dessen erreicht wird. iSCSI hat aufgrund der Overheads und der Latenzzeiten des Protokolls hier das Nachsehen. Zwar sind auch bei der Standard TCP-Kommunikation heute Verbindungen mit 10 GBit machbar und Ports lassen sich durch Teaming bündeln, aber dennoch ist mit iSCSI meist nicht der Durchsatz einer Fibre Channel-Verbindung zu erzielen. Dafür können zwei iSCSI-Knoten aber beliebig weit entfernt voneinander entfernt sein und somit Kontinente überbrücken. Bei Fibre Channel ist meist nach einigen Dutzend Kilometer Schluss.

Unterschiede gibt es auch in der Ausprägung der Systeme. Bei Fibre Channel handelt es sich in der Regel um vollständige Speichersysteme. Dies hat den Vorteil der schnellen Inbetriebnahme. Erkauft wird dies meist mit verhältnismäßig hohen Hardwarekosten. iSCSI-Systeme sind nicht zwangsläufig an eine Hardware gebunden. Es gibt sie zwar auch als Appliance mit den zugehörigen Platten, aber auch als reine Softwareimplementierungen. Der Speicherplatz kommt dabei von Drittanbietern. Auch Mischformen jeglicher Ausprägung sind verfügbar. Welche unterschiedlichen iSCSI-Systeme derzeit auf dem Markt verfügbar sind, lesen Sie in der folgenden Übersicht.