GSM: Prepaid-Telefonieren im Ausland möglich

Mit einer neuen Technologie von Siemens Information und Communication Mobile (SICM) können Mobilfunkkunden auch im Ausland ohne Grundgebühr und ohne feste Vertragsbindung telefonieren. Bisher war man mit einer Prepaid-Karte im Ausland meist nicht erreichbar beziehungsweise konnte selbst niemanden anrufen.

Der neuartige Prepaid-Dienst INXpress UCB (USSD Call Back) basiert auf der Lösungsplattform INXpress für intelligente Netzwerkdienste in Fest- und Mobilfunknetzen. Laut Siemens funktioniert die Technik weltweit in allen GSM-Netzen. "Endkunden können ihr ganz normales Handy nun weltweit innerhalb von GSM-Netzen zu attraktiven Konditionen benutzen und müssen auch keine neue Rufnummer oder einen zusätzlichen Vertrag beantragen", sagte ein Siemens-Sprecher.

Die Nutzung von fremden Mobilfunknetzen (Roaming) im Ausland funktioniert mit einem Prepaid-Gerät nur unter einer Voraussetzung: Die Netzbetreiber der einzelnen Länder müssen den gemeinsamen Standard CAMEL (Customized Application for Mobile network Enhanced Logic) installieren und nutzen. CAMEL ermöglicht den für Prepaid zusätzlich notwendigen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Mobilfunknetzen in Echtzeit.

Die neue Siemens-Lösung vereinfache das Verfahren, hieß es bei SICM. Netzbetreiber könnten ihr Mobilfunknetz mit INXpress UCB nachrüsten oder den neuen Service gleich bei der Einführung der Prepaid-Dienste anbieten. Durch UCB ließen sich alle internationalen Anrufe sofort und in Echtzeit online abrechnen. "Eine Überziehung des Prepaid-Kontos im Heimatland wird dadurch vermieden", so Siemens.

Der Name UCB (USSD Call Back) weist auf das Rückrufprinzip des neuen Dienstes hin. Der Prepaid-Teilnehmer wählt im Ausland die gewünschte Rufnummer und legt danach auf. Nach positiver Prüfung des Prepaid-Kontos im Heimatland des anrufenden Teilnehmers baut das intelligente Netz zwischen beiden Teilnehmern eine Rufverbindung auf. Der Anrufer erhält einen Rückruf von seinem Netzbetreiber und wird anschließend zum gewünschten Gesprächspartner durchgestellt. Die Gebühren bezahlt wie gewohnt der anrufende Teilnehmer von seinem Prepaid-Konto. (jma)