Grundlagen: Network Attached Storage

Unterscheidung: Kanal- und IP-Netze

Grundsätzlich werden zwei Typen von Speichernetzwerken unterschieden: Kanalnetze und IP-Netze. Kanalnetze wurden ausschließlich für die Anbindung von Storage-Systemen an Rechner entworfen. Sie bieten eine Hochgeschwindigkeitsverbindung, die sich wie ein dezidierter Kanal verhält. Kanalnetze erlauben vielen unterschiedlichen Servern und Speichern, ihre Signale zeitgleich über eine gemeinsame Verbindung zu senden, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen.

Solche Netze sind allerdings nicht annähernd so verbreitet wie IP-Netze. Unternehmen haben daher mit den Kosten zu kämpfen, die sich durch die Einführung zusätzlicher Technologie ergeben. Außerdem wird dezidiert ausgebildetes Fachpersonal benötigt, um ein Kanalnetz professionell zu betreiben. Hauptsächlich wird heute Fibre-Channel-Technologie in Kanalnetzen verwendet. Diese startete Mitte der 90er Jahre mit einem Gbit Bandbreite, bietet aktuell zwei Gbit als Standard und wird in Zukunft vier beziehungsweise acht Gbit bieten.

IP-Netze andererseits existieren fast überall, implementiert hauptsächlich als Ethernet-LANs mit Bandbreiten zwischen zehn Mbit und einem Gbit. Der größte Vorteil dieser LANs liegt in ihrer ausgereiften und weit verbreiteten Technologie, die es Unternehmen erlaubt, existierende Infrastrukturen und Fachwissen weiter und besser zu nutzen. Des Weiteren sind IP-Netze gut dazu geeignet, zuverlässig Daten über annähernd beliebige Entfernungen zu transportieren und durch Umleitung (re-Routing) mit dem Ausfall einzelner Komponenten fertig zu werden.

Der größte Nachteil von IP-Netzen ist ihre nicht vorhersehbare Leistung, vor allem bei hohen Auslastungen. Nur ein Gerät kann zu einer Zeit eine IP-Verbindung nutzen - sollte also ein Rechner hohe Netzwerklast erzeugen, hat dies Auswirkungen auf die Verbindung zu allen anderen Geräten im Netz.