Gründung eines Terahertz-Zentrums in Regensburg

Die noch relativ unerforschten Terahertz-Strahlen erwecken bei Forschern große Hoffnungen. U. a. sollen sich damit Daten drahtlos um ein Vielfaches schneller als im bisherigen W-LAN übertragen lassen. An der Universität Regensburg wurde nun ein Terahertz-Zentrum gegründet.

Das neue Zentrum ist eine Koordinationsstelle für die gemeinsame Forschung und vereinigt eine Vielzahl an Laborgeräten. Mit deren Hilfe möchten die Regensburger Forscher und internationale Partner gemeinsam Fortschritte auf dem Gebiet erzielen. „Die meisten unserer Geräte haben unsere Mitarbeiter selbst gebaut. Denn der Markt dafür muss sich erst noch entwickeln, weil das Gebiet so neu ist“, so Professor Sergey Ganichev, der Koordinator des Terahertz-Zentrums (TerZ).

Das Foto zeigt (v.l.n.r.) die Professoren Sergey Ganichev, Dieter Weiss, Christian Schüller, Hans Lengfellner und Vladimir Mirsky. Foto: Universität Regensburg
Das Foto zeigt (v.l.n.r.) die Professoren Sergey Ganichev, Dieter Weiss, Christian Schüller, Hans Lengfellner und Vladimir Mirsky. Foto: Universität Regensburg
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Terahertz-Wellen sollen nicht nur dabei helfen, grundlegende physikalische Fragen zu beantworten, sondern auch im Alltag zum Einsatz kommen. Beispielsweise in der Sicherheitstechnik: „Jeder Stoff, der in Terahertz-Frequenz bestrahlt wird, absorbiert die Strahlen unterschiedlich und ergibt deshalb ein charakteristisches Profil. So lassen sich zum Beispiel mitgeführte Plastik-Sprengstoffe und Waffen erkennen, die mit anderen Verfahren derzeit nicht so einfach gefunden werden“, sagt Professor Ganichev. So könne beispielsweise ein unter einer Zeitung mitgeführtes Keramikmesser leicht erkannt werden. Dieses Prinzip ist vor allem für die Sicherheitschecks an Flughäfen interessant.

Nach dem gleichen technischen Prinzip ließen sich beispielsweise auch Briefe durchleuchten und auf gefährliche Inhalte wie Milzbrand-Erreger untersuchen. „Eine der größten Herausforderungen für einen Einsatz der Terahertz-Strahlen sind derzeit noch die Sender. Diese sind einfach noch zu groß und teuer“, so Ganichev. Mit dem Terahertz-Zentrum möchten die Forscher zur Entwicklung von solchen Sendern, Empfängern, Komponenten und Techniken beitragen.

Weitere Einsatzmöglichkeiten der Terahertz-Strahlung liegen in der Medizin. Wegen ihrer deutlich geringeren Energie schaden die Terahertz-Strahlen im Gegensatz zu Röntgenstrahlung dem Patienten nicht. Mit ihnen lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Konsistenz Tumore von gesundem Gewebe unterscheiden. Anzuwenden sind solche Techniken beispielsweise in Bild gebenden Verfahren zur Erkennung von Hautkrebs. (dsc)

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