Fraunhofer-Institut startet KoLiWIn

Großes Forschungsprojekt zu Lithium-Ionen-Akkus gestartet

Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg haben sich acht Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen, um neue Wege für die Speicherung elektrischer Energie zu erforschen. Kürzlich machte das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Weg frei für das Verbundprojekt "KoLiWIn".

Bis zum Jahr 2050 soll etwa die Hälfte des gesamten Energiebedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Energien gedeckt werden - so sieht es die langfristige strategische Planung der Bundesregierung zur Erreichung der Klimaschutzziele vor. Eine effiziente Speicherung elektrischer Energie ist dabei der wesentliche Schlüssel für den Einsatz regenerativer Energieträger wie Sonne und Wind. Das Bundesforschungsministerium gibt an, dass beispielsweise im Jahr 2006 rund 15 Prozent des durch Windkraftwerke erzeugten Stroms nicht genutzt werden konnten, weil keine geeigneten Speichersysteme zur Verfügung standen.

Unter den Speichersystemen bietet die Lithium-Ionen-Technologie die höchste Energiedichte. In vielen Bereichen haben Lithium-Ionen-Akkus heute schon andere wiederaufladbare Batteriesysteme verdrängt. Handys und Laptops sind ohne Lithium-Ionen-Akkus kaum vorstellbar, und zunehmend werden Elektrowerkzeuge mit den im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten NiCd-Akkus umweltfreundichen Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet.

Für den Einsatz im Automobil gelten allerdings nochmals höhere Anforderungen: Die Energiedichte muss für große Reichweiten weiter erhöht werden, die Ladezeiten sollten möglichst kurz sein und nicht zuletzt spielen auch Sicherheit sowie Lebensdauer eine wichtige Rolle. Deshalb hat das Bundesforschungsministerium für die nächsten vier Jahre 60 Millionen Euro Fördermittel zur Entwicklung leistungsfähiger und sicherer Lithium-Ionen-Batterien bereitgestellt. Ein Konsortium um die Firmen Evonik, BASF, Bosch, Daimler und Volkswagen wird 360 Millionen Euro beisteuern.