Virtuelle Server auf Nachfrage als Zukunftstrend

Green IT: Überzeugungsarbeit bei IT-Managern notwendig

Die Bedeutung des Themas "Green IT" nahm in den vergangenen Monaten kontinuierlich zu und immer mehr Unternehmen aus der Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) versuchen mit energieeffizienteren Produkten von dem neuen Umweltbewusstsein zu profitieren.

Auf Kundenseite wird Green IT aber noch sehr unterschiedliche Bedeutung zugemessen, sagt Jean-Francois Fava-Verde, Head of Innovation bei Orange Business Services . "Im Unternehmensbereich gibt es zwei Arten von Kunden. IT-Verantwortliche sind weniger um Green IT besorgt. Bei ihnen steht die Reduktion von Kosten und der reibungslose Ablauf von Prozessen eher im Vordergrund. CEOs richten sich dagegen eher nach diesem globalen Trend und üben mehr Druck auf die Umsetzung energieeffizienterer IT aus", so Fava-Verde gegenüber pressetext.

IT-Verantwortliche würden demnach zwar Interesse an Green IT zeigen, die Implementierung umweltfreundlicher Technologie zähle aber nicht zu ihren obersten Prioritäten. "Wenn dadurch höhere Kosten entstehen, von den Prioritäten abgelenkt und der Geschäftsbetrieb beeinflusst wird, dann sieht man eher vom Einsatz von Green IT ab", erläutert Fava-Verde. Green IT brauche vielleicht noch einen kleinen Anstoß, der ihren vermehrten Einsatz vorantreibt. Eines der wichtigsten Themen in Zusammenhang mit energieeffizienteren Gestaltung von ITK-Technologien wird laut dem Experten die Virtualisierung von Servern und Speicherplatz sein. "Virtuelle Server auf Nachfrage" würden demnach künftig stark an Bedeutung gewinnen. Indem mehrere Unternehmen Server teilen, könne Energie gespart und der ökologische Fußabdruck des Unternehmens verbessert werden, sagt Fava-Verde im pressetext-Gespräch. Angelehnt an "Software as a Service" werde damit "Ressources as a Service" wichtiger. Orange Business Services arbeite derzeit auf diesem Gebiet an wichtigen Weiterentwicklungen.

Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner ist die ITK-Branche heute bereits für zwei Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich. Orange Business Services versucht deshalb gemeinsam mit der Konzernmutter France Telecom auch im eigenen Unternehmen auf Energieeffizienz zu achten. So will man etwa bis 2010 die Anzahl der Server innerhalb der France-Telecom-Gruppe um 40 Prozent reduzieren. Durch Mobility-Lösungen, die auch für Unternehmenskunden angeboten werden, will die Konzergruppe zusätzlich den Ausstoß von Kohlendioxid verringern. So hat man etwa im vergangenen Jahr rund 850.000 interne Meetings im Rahmen von Video-Konferenz abgehalten.

Insgesamt habe der Konzern im vergangenen Jahr durch diese und weitere Maßnahmen etwa 200.000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart. 2008 soll Green IT und Nachhaltigkeit hinter allen neuen Produkten stehen. Kollaborative Arbeitsprozesse, die Konsolidierung von IT-Infrastruktur und der verstärkte Einsatz von elektronischer Kommunikation soll auch bei Business-Kunden vorangetrieben werden, sagt Axel Haentjens, Vice President Marketing bei Orange Business Services. (pte/mje)