Eco-Patent Commons

Green IT: Firmen wollen Patente teilen

Einige Hightech-Konzerne streben offenbar eine Initiative an, mit der Patente auf umweltfreundlichen Techniken auch anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden sollen.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" beteiligen sich unter anderem IBM, Nokia, Sony und Pitney-Bowes an der Initiative "Eco-Patent Commons". IBM-Patentjustiziar David Kappos sagte, Eco-Patent Commons basiere auf einem ähnlichen Prinzip wie die Open-Source-Bewegung für Computerprogramme. Bei dieser Initiative stellen Programmierer rund um den Globus ihren Quellcode kostenlos für jedermann zur Verfügung.

Der Öko-Patent-Pool soll vom World Business Council for Sustainable Development in Genf verwaltet werden. Die Gründungsmitglieder stiften zum Start rund 30 Patente. IBM - das im vergangenen Jahr 3125 Patente zugeteilt bekam, einmal mehr als jede andere Firma weltweit - steuert unter anderem eines für umweltfreundliche Schutzverpackungen für empfindliche elektronische Geräte bei. Anders als bei den herkömmlichen Schaumstoff-Chips kann dieses Material mit dem gleichen Müll entsorgt werden wie der umschließende Pappkarton. Von Nokia kommt ein Patent für Methoden, um überflüssige Handys in nichtfunkende Taschenrechner und PDAs zu recyclen.

Laut IBM-Anwalt Kappos kann jedes Unternehmen Patente zu Eco-Patent Commons beisteuern. Die gestifteten Rechte stehen dann über eine Website des World Business Council für Sustainable Development jedermann weltweit zur Verfügung. Stifter verzichteten dabei natürlich auf mögliche Lizenzgebühren oder den Schutz von Produkten. Die Freigabe sei dennoch ein Geschenk von bleibendem Wert, so Kappos: "Wir versichern, dass wir die in die Allmende gegebenen Patente gegen niemanden durchsetzen werden, der sie auf umweltfreundliche Art und Weise verwendet." (Computerwoche/mzu)