Grafikkarte mit Heatpipe und Auspuff

Abit hat sich der Kühlung von Grafikkarten gründlich angenommen: Das neue "OTES" genannte System führt die Abwärme des Grafikchips aus dem Gehäuse, die erste Karte damit ist bereits im Handel.

Das "Outside Thermal Exhaust System" arbeit mit zwei Innovationen bei Consumer-Grafikkarten. Zum einen wird die Wärme des GeForce4 Ti4200 über eine Heatpipe zu einem Kupfer-Kühlkörper mit feinen Finnen geführt. Zum anderen wird dieser Kühlkörper über einen Radiallüfter so angefächelt, dass die erwärmte Luft durch einen Schlitz an der Slotblende aus dem PC-Gehäuse entweichen kann.

Durch den Platzbedarf für diesen 3D-Auspuff benötigt die Grafikkarte "Siluro GF4 Ti4200 OTES" zwei Slots, der erste PCI-Steckplatz neben dem AGP geht also verloren. Abit verspricht sich durch das neue Kühlsystem nicht nur eine bessere Übertaktbarkeit der Grafikkarten. Auch die Temperatur des gesamten PC soll sinken, da die Abwärme der Grafikkarte nicht im Gehäuse verteilt, sondern direkt abgeführt wird. Das dürfte durchaus einen merkbaren Einfluss haben: Nach unseren Tests zieht eine Karte mit GeForce4 Ti4200 bei 3D-Anwendungen bis zu 31 Watt Leistung.

Ob die Karte durch die neuartige Kühlung aber unbedingt leiser wird als die ersten als Heulbojen verschrieenen GeForce4-Modelle, darf bezweifelt werden. Zwar ist der Radiallüfter doppelt kugelgelagert, er rotiert aber mit für diesen Einsatzzweck sehr hohen 7.200 Umdrehungen pro Minute. Zudem ist über die Kupfer-Bleche und den Auslass eine starre mechanische Kopplung mit dem PC-Gehäuse vorhanden.

Die neue Grafikkarte ist seit kurzem im deutschen Einzelhandel verfügbar und kostet mit 64 MByte Speicher um 230 Euro. Damit sind für die OTES-Lösung rund 40 Euro Aufpreis gegenüber herkömmlichen Ti4200-Karten zu bezahlen. Eine Variante mit 128 MByte soll laut Abit in vier Wochen erscheinen und nur 10 Euro mehr kosten. (nie)

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