Google wehrt sich gegen Link-Spam

Interaktive Websites, bei denen die Besucher in irgendeiner Form Texte eingeben oder verändern können, leiden immer stärker unter den Angriffen von Link-Spammern. Betroffen sind unter anderem Foren, Wikis und besonders Weblogs.

Kommentar- und Trackback-Funktionen werden missbraucht, um mit Hilfe von Scripts unzählige Verweise auf einschlägige Sites zu platzieren. Wie bei Spam-Mails fallen auch hier besonders Online-Casinos, Anbieter von pornographischen Inhalten und zwielichtige Vertreiber von Medikamenten unangenehm auf.

Damit soll erreicht werden, dass ihre Webseiten von Internet-Suchmaschinen als besonders bedeutsam eingestuft werden. Der von Google verwendete PageRank-Algorithmus misst die Relevanz von Sites primär anhand der Links, die auf sie verweisen. Der um sich greifende Link-Spam droht daher die Qualität der Suchergebnisse zu beeinträchtigen.

Google vereinbarte nun mit den wichtigsten Anbietern von Weblog-Software die Nutzung eines speziellen Attributs in Hyperlinks. Es signalisiert der Suchmaschine, dass sie den betreffenden Verweis bei der Relevanzberechnung nicht berücksichtigen möge. Die Google-Konkurrenten MSN und Yahoo schlossen sich dieser Initiative an. Die Software-Hersteller sollen ihrerseits in allen Abschnitten, in denen die Besucher Texte eingeben können, sämtliche Links automatisch mit dem Attribut rel="nofollow" versehen.

Derzeit wird darüber spekuliert, ob diese Maßnahme den Kommentar-Spam eindämmen kann. Sie greift erst dann, wenn die Anwender auf eine neue Version der Software umsteigen. Für lange Zeit werden daher viele Systeme noch interessante Ziele für Spammer bleiben, insbesondere aufgelassene Weblogs. Die meisten Spam-Roboter machen sich außerdem nicht die Mühe, Seiten auf das Vorhandensein eines rel-Attributs zu untersuchen. Sie werden daher höchstwahrscheinlich wie bisher alle ungeschützten Sites mit Junk-Einträgen überfluten.

Ähnliches gilt für Hoffnungen, dass mit der neuen Technik der überhand nehmende Referrer-Spam zurückgedrängt werden könnte. Sollten Sites, die die Herkunftsadresse ihrer Besucher publizieren, systematisch das rel-Attribut nutzen, entfiele der Anreiz für gefälschte Referrer. Aber auch in diesem Fall lässt sich heute schon feststellen, dass praktisch alle Websites mit Referrer-Spam bombardiert werden, obwohl nur die allerwenigsten diese Information auf ihren Seiten anzeigen. (Wolfgang Sommergut/uba)

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