WiGig Alliance stellt Spezifikation fertig

Gigabit-Nahfunk mit bis zu 7 Gbit/s geplant

Schneller Nahfunk soll Videogeräte über kurze Distanzen miteinander vernetzen.

Das Industriekonsortium Wireless Gigabit Alliance (WiGig) hat die Spezifikation eines neuen Nahfunk-Standards fertig gestellt. Der Funkstandard arbeitet im lizenzfreien Frequenzbereich um 60 GHz. Anders als viele Gremien bisher, hat die WiGig im Turbomodus gearbeitet - das Gremium fing erst im Mai 2009 mit der Arbeit an.

Funksignale im 60-GHz Bereich sind für schnelle Video- und Audio-Übertragungen geeignet, haben aber nur eine geringe Reichweite für die in der Regel auch eine Sichtverbindung notwendig ist. Durch den angepeilten Durchsatz von 7 Gbit/s ist der Funkstandard allerdings auch für qualitativ hochwertige Videosignale brauchbar. Dazu gehören Verbindungen zwischen Blu-ray-Abspielern und HD-Fernsehgeräten oder zum Transfer von hoch aufgelösten Digitalfotos aus der Kamera auf einen Computer oder einen Fernseher.

Laut Pressemitteilung der WiGig arbeitet die Version 1.0 der Spezifikation mit einem MAC-Layer auf Basis des WLAN Standards 802.11 und soll auch mit 802.11 rückwärts kompatibel sein. Sowohl High-Speed als auch Low-Power Varianten von Endgeräten sind geplant. Ähnlich wie bei 802.11n wird Beamforming eingesetzt, um Distanzen über 10 Meter hinaus zu ermöglichen.

Die WiGig spricht auch auf ihrer Webseite von Protokolladaptern, die zur Zeit entwickelt werden und mit denen die Daten an bestehende Formate wie Datenbusse für PC Peripherie und Displayinterfaces für HDTV Fernseher, Monitore und Projektoren angepasst werden sollen.

Zur WiGig gehören bereits zahlreiche Unternehmen aus der IT- und CES-Branche. So ist NVIDIA ebenso Mitglied wie AMD, Intel, LG, Toshiba, Nokia und Microsoft. (Elmar Török/mja)