Cisco und Microsoft buhlen um Kunden

Gibt es die perfekte Collaboration-Lösung?

Microsoft: Bessere User Experience

Die Stati der einer Projektgruppe angehörigen Kollegen lassen sich in Microsoft Lync schnell erkennen.
Die Stati der einer Projektgruppe angehörigen Kollegen lassen sich in Microsoft Lync schnell erkennen.
Foto: Computacenter

Was bei Cisco auf der Haben-Seite steht, sind Minuspunkte der Microsoft-UCC-Lösung: Telefoniefunktionen sind bei weitem nicht so ausgeprägt. Was zudem einige Unternehmen als Nachteil werten, ist die Philosophie der ständigen Erreichbarkeit. Keine Kontaktaufnahme soll mit Besetztzeichen oder Nichterreichbarkeit quittiert, sondern mit einer Weiterleitung auf den Anrufbeantworter oder Teamkollegen beantwortet werden. Im Idealfall zeigt der Präsenzzustand schon vor der Kontaktaufnahme an, ob und wie man mit dem Mitarbeiter am besten in Verbindung tritt. Dagegen hat Microsoft auf der Anwenderseite unschlagbare Vorteile: Alle Funktionalitäten auf einem Client bedienen zu können, fühlt sich flüssig und modern an. Zudem zeigen Erfahrungen aus der Praxis, dass sich die Microsoft-Lösungen nahtlos in Active-Directory- und Exchange-Systeme einfügen. Die Administrations- und Management-Konzepte sind sehr ähnlich, sodass sie sich problemlos in bestehende Microsoft-Infrastrukturen integrieren lassen. Zudem kann man über die im Microsoft-Umfeld übliche Programmierschnittstelle PowerShell mit geringem Aufwand einen sehr hohen Automatisierungsgrad im Betrieb erreichen.

Horizontale Trennung, vertikale Integration

Doch egal ob es um Cisco oder Microsoft geht, eine homogene Umgebung ist aus zwei Gründen attraktiv: Sie ist einfacher zu betreiben und bietet ein besseres Nutzererlebnis, weil die einzelnen Anwendungen aufeinander abgestimmt sind. Größere Unternehmen haben allerdings die Möglichkeit, nach Benutzergruppen zu differenzieren, beispielsweise an einem Standort Cisco und an einem anderen Microsoft einzusetzen und zwischen den Systemen für Integrationspunkte zu sorgen. Denn um von den Stärken beider zu profitieren, bietet sich durchaus eine Kombination von Cisco- und Microsoft-Lösungen an. Doch auch hier gilt die grundsätzliche Regel: Eine Funktionalität sollte immer von einem der beiden Systeme zur Verfügung gestellt werden, also beispielsweise Telefonie immer von Cisco und der Präsenzservice immer von Microsoft. Denn wenn beide Systeme Informationen wie Präsenzzustände verarbeiten müssen, wird die Integration zu komplex.