Geschlossene Gesellschaft

Kernpunkt Sicherheit

Eine weitere Herausforderung für Extranets ist die Integration von Sprache und Daten sowie die Einbindung mobiler Mitarbeiter. Der Teilnehmer möchte nicht mehr zwischen Fest- und Mobilfunknetz unterscheiden, wenn er auf die Unternehmensdaten oder Services und Applikationen zugreift. Sein Ziel ist, unabhängig von Ort und Zeit mit der Firma oder dem Kunden in Kontakt zu treten.

Der letztgenannte Punkt hängt eng mit der Performance des Netzes zusammen. Der Anwender sollte möglichst in der gleichen Qualität mit einer Gruppe kommunizieren können, egal ob von seinem Arbeitsplatz im Büro oder vom Home Office aus. Zudem muß er jederzeit auf Dienste und Anwendungen Zugriff haben. Um das sicherzustellen, ist ein Netzwerkmanagementsystem erforderlich.

Für Transparenz und Kosteneffizienz sind Accounting- und Billing-Mechanismen zuständig. Nur mit ihrer Hilfe kann der IT-Manager Kosten überprüfen. Allerdings sind effiziente Lösungen, mit denen sich die Aufwendungen für ein Extranet aufschlüsseln und auf die einzelnen Anwendergruppen umlegen lassen, derzeit noch Mangelware, auch bei den Internet-Serviceprovidern. Zu guter Letzt sollte ein Extranet als offenes System realisiert werden, das künftige Entwicklungen berücksichtigt.

Das Marktforschungsunternehmen Dataquest geht davon aus, daß die Umsätze mit Services für Sprach-VPNs in Deutschland bis 2002 auf rund eine halbe Milliarde Mark steigt. Hinzu kommen Umsätze mit Virtuellen Privaten Netzen, über die primär Daten transportiert werden. Gegenwärtig nutzen etwa 30 Prozent der Unternehmen in Deutschland das Internet als Marketinginstrument; nur wenige verfügen jedoch über ein Extranet. Hier wird es zu einem massiven Wandel kommen, vor allem dann, wenn die Bedenken der Anwender in puncto Sicherheit überwunden sind.