Geoinformationssystem gegen Epidemien

Wissenschaftler der Universität Bonn haben eine Software entwickelt, mit dem sie die Ausbreitung von Epidemien über Ländergrenzen hinweg nachverfolgen können. Damit können Ärzte feststellen, wie sich etwa national unterschiedliche Impfstrategien auf die Ausbreitung eines Erregers auswirken.

Mit dem Geoinformationssystem lassen sich oft Zusammenhänge aufdecken, die auf den ersten Blick unsichtbar sind. Der Computer wird so zur wirksamen Waffe gegen Epidemien. „Wir haben mit einer solchen Software beispielsweise die Verbreitung der Tuberkulose in Köln auf Stadtbezirksebene untersucht“, erläutert Dr. Thomas Kistemann, Geograph und leitender Oberarzt am Hygieneinstitut der Universität Bonn.

Epidemiologen hatten zunächst vermutet, dass der Tuberkulose-Erreger vor allem mit Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion wieder nach Deutschland gelangte. „Unsere Ergebnisse stützen das nicht“, so Kistemann weiter. „Demnach ist Tuberkulose vor allem in Bezirken mit einem hohen türkischen Bevölkerungsanteil ein Problem.“

Vermutlich könne die Krankheit dort auch deshalb so gut Fuß fassen, weil die Politik die Integration türkischer Zuwanderer bisweilen vernachlässigt habe: Wer Sprachprobleme hat oder sich aus anderen Gründen ausgegrenzt fühlt, sucht bei Krankheiten nicht so schnell ärztliche Hilfe auf.

Die Forscher der Uni Bonn stellen ihr Projekt auf der MEDICA in Düsseldorf vor (14.11. – 17.11., Halle 16/Stand C41). (dsc)

tecCHANNEL Shop und Preisvergleich

Links zum Thema Software

Angebot

eBooks (50 % Preisvorteil)

eBooks zum Thema Software

Software-Shop

Software bei tecCHANNEL.de

Mobile-Shop

Software für mobile Endgeräte