Gartner unterweist US-Firmen im Krisenmanagement

Das Marktforschungsunternehmen Gartner bietet US-Unternehmen auf seinen Webseiten Ratschläge zur Erstellung von Notfallplänen an. "Bereitet euch vor", mahnt Gartner, "das Geschäftsleben in den USA hat sich durch den Anschlag für immer verändert".

Analysten von Gartner haben interessierte Unternehmen mittels einer Telefonkonferenz über ihre Einschätzung der Situation für Unternehmen nach dem verheerenden Terroranschlag informiert. Die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon hätten deutlich gemacht, dass Notfallpläne und Krisenstäbe für alle US-Unternehmen notwendig seien. Ein Analyst drückte die Situation dramatischer aus. Alle Aspekte des amerikanischen Geschäftslebens müssten neu überdacht werden, weil das politisches Klima in den USA von Terrorismus und möglicherweise Krieg geprägt sein werde.

Übereinstimmend warnten die Analysten davor, die Anschläge als Einzelfall anzusehen. Nach Ansicht von French Caldwell, bei Gartner für US-Politik zuständig, ist ein Unternehmen ohne Krisenmanagement auf die Gegenwart nicht ausreichend vorbereitet. Schon jetzt müsse man damit rechnen, dass sich die Geschäftsbeziehungen verändern werden. Das Reisen werde etwa durch erhöhte Sicherheitsanforderungen erschwert, was sich auch auf den persönlichen Kontakt zu Geschäftspartnern auswirke.

Auf einer Webseite hat Gartner eine Liste von Sofortmaßnahmen für Firmen zusammengestellt, die unvorbereitet von der Katastrophe getroffen wurden. Weitere Telefonkonferenzen sind für den heutigen Donnerstag und Freitag geplant. Das Internet-Angebot der Gartner Research ist außerdem zur Zeit ohne Bezahlung nutzbar.

Zynisch mutet die Einschätzung der Analysten über die Chancen der IT-Industrie durch das veränderte politische Klima an: Der Bedarf des Pentagon an Technologie für neue Waffensysteme werde wachsen, daraus könne sich ein neues Geschäftsfeld für IT-Firmen ergeben. (uba)