Gartner: RFID verändert die Beziehung von Hersteller und Handel

Den flächendeckenden RFID-Einsatz werden wir wohl kaum vor 2010 erleben, so Brian Zrimsek, für die Themen ERP und SCM verantwortlicher Vice President des Marktforschungsunternehmens Gartner, anlässlich einer Konferenz im australischen Sydney.

In ihrer derzeitigen Ausprägung bedeute die Radio Frequency Identifikation, kurz RFID, nichts weiter als eine Verbesserung bestehender Prozesse. Aus Sicht des Analysten wird eine erzwungene Funkfrequenz-Kennzeichnung von Paletten und Kisten, wie Wal-Mart sie derzeit seinen Lieferanten aufs Auge drückt, wohl kaum dazu beitragen, dass die unternehmensübergreifenden Prozesse den "Act-on-fact"-Test bestehen. Gemeint ist die Fähigkeit einer Lieferkette, auf Ereignisse nicht Tage, Stunden oder Minuten danach, sondern sofort zu reagieren. Der RFID-Vorstoß von Wal-Mart ziele auf eine taktische, also nicht auf eine strategische Lösung, ergänzte Zrimsek: "Es handelt sich eigentlich nur um eine andere Form der Etikettierung" (tecCHANNEL berichtete).

Nichtsdestoweniger rät der Marktbeobachter den Lieferanten, die Entwicklungen auf dem Gebiet der Funkfrequenztechnik und Sensorik aufmerksam zu beobachten. Denn die großen Handelskonzerne suchten derzeit nach Möglichkeiten, ihre Beziehungen zu den Herstellern auf eine ganz neue Grundlage zu stellen. Sie wollten keine eigenen Lager mehr aufbauen, sondern nur noch Waren in Kommission nehmen. Für den Zulieferer heißt das: Der Händler kauft ihm die Ware nicht mehr ab, sondern zahlt erst, wenn er seinerseits das Geschäft mit dem Endkunden gemacht hat. Die Funkfrequenztechnik macht diese Vision ein Gutteil leichter realisierbar, indem sie die Kennzeichnung jedes einzelnen Artikels unterstützt. (Karin Quack/doe)

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