Microsoft Dynamics

Fußball trifft ERP

Belastbare Struktur gesucht

Im Bereich IT-Support blickte der HSV zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Microsoft Dynamics-Partner Prodware zurück. "Aus eigenen Erfahrungen wussten wir um das Fachwissen von Prodware", sagt Dannies. "Wir brauchten einen Partner, der das Backend zur bestehenden Anleihen-Website zügig realisiert." Die Anleihen manuell via Excel abzuwickeln, kam für den HSV nicht in Frage: Der Verein rechnete mit sehr vielen Zeichnungen. Daher war eine belastbare Alternative notwendig.

Der IT-Diestleister Prodware machte bereits 2009 das Update auf MS Dynamics NAV und passte das System auf die Bedürfnisse des HSV an. Seitdem wickelt der Verein Standardanwendungen wie Finanzbuchhaltung, Merchandising, Kunden- und Mitgliederverwaltung über die ERP-Software ab. Diese Basis sollte für das anstehende Projekt modifiziert werden. "Nach genauer Betrachtung aller Anforderungen entschied sich der HSV für eine minimal abgewandelte Version des Standardsystems NAV", erklärt Andreas Büssenschütt, Business Unit Manager bei Prodware und HSV- Projektverantwortlicher.

Die Umsetzung des Projekts war aus Sicht von Andreas Büsenschütt, Business Unit Manager bei Prodware, eine sportliche Herausforderung.
Die Umsetzung des Projekts war aus Sicht von Andreas Büsenschütt, Business Unit Manager bei Prodware, eine sportliche Herausforderung.
Foto: Prodware

"Microsoft Navision ermöglichte uns die Ankoppelung an das Web-Frontend, in dem Mitglieder und Fans ihre Zeichnungen tätigten", beschreibt der Manager die Software. "Darüber hinaus ist sie so konzipiert, dass wir das Modul im Backend zur nachfolgenden Anleihenabwicklung aufsetzen konnten. Die gewohnte Microsoft-Umgebung blieb erhalten." Mit dem neuen Modul und der individuell angepassten Oberfläche sind die Anwender mittlerweile in der Lage, Anleihe-Interessenten mit bestehenden Kundendaten abzugleichen, den Zahlungsverkehr zu überwachen und mögliche Zeichnungen verschiedenen Depots zuzuweisen.

Integration in zwei Wochen

Die Modul-Entwicklung samt Einführung musste innerhalb weniger Monate stattfinden, um pünktlich zu den Jubiläumsfeiern verfügbar zu sein. Die tatsächliche Integration des Zusatzmoduls fand in einem Zeitraum von zwei Wochen statt. Während der Einführungsphase passte Prodware die Anwendung an und schulte das Personal. "Von der Einführung bis zur Live-Schaltung blieben uns knapp zwei Monate", erinnert sich Dannies. "Für ein Projekt dieser Größenordnung war das sportlich. Unsere ausgiebige Testphase lief bis kurz vor Live-Schaltung."

Das System bestand den Härtetest und den Ansturm der Fans. "Wir fühlten uns gut beraten. Durch die Zusammenarbeit hatten wir den Vorteil, dass Prodware wusste, welche Anforderungen der HSV an seine IT stellt", resümiert Dannies. Das Ergebnis der Jubiläumsanleihen: Insgesamt wurden 17,5 Millionen Euro innerhalb von zwei Monaten gezeichnet. Dannies und Büssenschütt waren am Ende vor allem über die Fanverbundenheit des Bundesligisten erfreut, die alle Erwartungen übertraf.