Platten-RAM-Hybride

Fusion-io sieht SSDs als Zwischenschritt

Die Flash-basierten Solid-State-Disks haben sich inzwischen in einigen Anwendungsbereichen als Festplattenersatz etabliert. Doch bei Fusion-io sieht man in SSDs allenfalls einen Zwischenschritt.

"Es ist die Idee eines Hybrids mit Festplatten-ähnlicher Kapazität und RAM-ähnlichen Geschwindigkeiten, die Flash wirklich interessant macht", erklärt Unternehmens-CEO David Flynn im pressetext-Interview. Mit eben solchen Hybridlösungen hat sich das Fusion-io im Server-Bereich bereits einen Namen gemacht. Dort versprechen die Flash-Hybride eine bessere Auslastung. "Wir bieten unseren Kunden letztendlich Serverkonsolidierung", sagt Flynn. Die Architektur der Fusion-io-Lösungen sieht er als zukunftssicher, weil sie bei potenziellen Flash-Nachfolgern ebenfalls eine optimale Nutzung ermöglicht.

SSDs machen auf dem Markt nur allmählich Fortschritte, was Flynn dem relativ hohen Preis von Flash-Speicher zuschreibt. "Aber wenn er gleichzeitig als RAM-Ersatz herhalten kann, wird das richtig billig", so der CEO. Genau darauf setzt das Unternehmen mit seinen Produkten, die nicht wie SSDs an einen Festplattencontroller gehängt werden. Denn das schränkt die Geschwindigkeit des Speicherzugriffs zu sehr ein. Daher wird eine andere Schnittstelle genutzt. "PCI Express hat genau die richtigen Charakteristiken für derartige Speichermodule", erörtert Flynn.

Fusion-ios Hybrid-Speicherlösungen ermöglichen beispielsweise ein schnelleres Suchen in riesigen Datenbanken. Zwar ist der Zugriff etwas langsamer als bei DRAM, doch müssen nicht ständig Daten von trägen Festplatten in den begrenzten Arbeitsspeicher geladen werden. Die CPU-Auslastung in Rechenzentren könne somit deutlich verbessert werden, so Flynn. "Wir ermöglichen so eine Server-Reduktion um einen Faktor fünf bis zehn", meint der Unternehmens-Chef. Das lohne sich bei Neuinstallationen teils schon allein aufgrund der reduzierten Zahl an Software-Lizenzen. Bei bestehenden Servern können Unternehmen die Palette ihrer Online-Dienste ausweiten, wovon auch der Enduser profitiert.

Potenziellen Flash-Nachfolgern wie Phasenwechselmaterialien oder HPs Memristor sieht man nicht als Gefahr. "Ich bin von all diesen Ansätzen begeistert, weil sie viel schneller sein werden als Flash", sagt der Fusion-io-Chef. Vorläufig sieht Flynn das Ende des Flash-Zeitalters noch nicht gekommen. Die neuen Materialien "werden nicht wirklich relevant, ehe ihre Speicherdichte NAND-Flash in der Praxis aussticht." Da auch bei Flash diesbezüglich noch Fortschritte gemacht werden, werde es wohl noch zwei bis fünf Jahre dauern, ehe eine neue Generation Hybridspeicher wirklich interessant wird. (pte/cvi)