Fürs Business: Calderas neues Linux und Unix

Mit den neuen Produkten OpenLinux Workstation 3.1, OpenLinux Secure Server und Open Unix 8 tritt Caldera an, sein Versprechen "Unifying Unix with Linux for Business" wahr zu machen. Sowohl mit dem Client- als auch mit den Serverprodukten adressiert Caldera vorrangig die Business-Klientel.

Mit OpenLinux Workstation 3.1 - Nachfolger von OpenLinux eDesktop 2.4 - zielt Caldera vor allem auf die Bedürfnisse der Developer. Das System basiert auf Kernel 2.4, glibc 2.2.1, Xfree86 4.0.2 und Version 2.1 des KDE. Als Büropaket kommt StarOffice 5.2 zum Zuge, als Entwicklungswerkzeuge sind Sun J2SE 1.3, Forte 2.0sowie Borland JBuilder 4 Foundation mit von der Partie. Kdevelop, Tomcat, PHP4 und Enhydra runden den Lieferumfang ab. Caldera liefert OpenLinux Workstation 3.1 sowohl als Client in Open Unix 8 als auch in OpenLinux Server mit aus. Für die Standalone-Version mit Support fallen 99 US-Dollar Lizenzgebühren an, ohne Support ist das Paket für 59 US-Dollar zu haben.

Der OpenLinux Secure Internet Server soll vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie in Branch Offices zum Einsatz kommen. Er basiert ebenfalls auf Kernel 2.4 und bietet vorkonfigurierte Installationsvarianten für File/Print-, Secure-Web- und Infrastrukturserver (DNS, DHCP). Die Softwareausstattung unterstützt Intrusion Detection sowie automatische Updates über Calderas Volution-Online-Programm. Auch beim Server bietet Caldera Lizenzen mit (799 US-Dollar) und ohne Support (599 US-Dollar) an.

Als Highlight des Programms positioniert Caldera den Unixware-7-Nachfolger Open Unix 8. Das professionelle SMP-Serversystem eignet sich auch als Skalierungsmöglichkeit für Linux-Server: Über die Linux Kernel Personality (LKP), die Linux-Kernel-Aufrufe in ihre Unix-Pendants übersetzt, bietet es nahezu vollständige Binärkompatibilität für Linux-Applikationen. Nach den Erfahrungen aus umfangreichen Betatests quantifiziert Caldera diese Kompatibilität auf 98 Prozent. Dazu wird bei der Open-Unix-Einrichtung neben dem entsprechenden LKP-Layer auch ein nahezu kompletter OpenLinux-Server - allerdings ohne Kernel - installiert. Diese Konfiguration soll laut Caldera den Ablauf von Linux-Anwendungen nicht nur ermöglichen, sondern sogar deutlich beschleunigen.

Open Unix 8 dient daneben nicht nur als Upgrade für Unixware 7, bei dem sich eine Onsite-Aktualisierung vornehmen lässt. Es bietet auch eine Umstiegsmöglichkeit für Benutzer von SCO Xenix und SCO Open Server. Der im Markt noch in beträchtlichen Stückzahlen vorhandene Open Server wird nur noch in Maintenance-Form weitergeführt, was vor allem die künftige Kontinuität der Treiberunterstützung bedeutet. Mittelfristig strebt Caldera jedoch eine Migration aller SCO-Unix-Varianten auf Open Unix an.

Caldera lizenziert Open Unix 8 in verschiedenen Kombis von Useranzahl, Hauptspeichernutzung und Prozessoranzahl. Die entsprechenden Preise bewegen sich zwischen 1.299 US-Dollar für die Business Edition (5 User / 4 GByte RAM / 2 CPUs) und 9.999 US-Dollar für die Data Center Edition (150 User / 32 GByte / 8 CPUs). Zusätzliche Benutzerlizenzen bietet Caldera in 10er-, 25er-, 100er- und 500er-Päckchen zu Kosten zwischen 40 und 50 Dollar pro User an. Daneben findet sich auch eine Unlimited-Variante für 24.999 Dollar im Portfolio.

Entsprechend der neuen Ausrichtung auf Firmenkundschaft vertreibt Caldera seine Produkte nicht mehr im Retail, sondern ausschließlich über autorisierte Channelpartner. Hier, wie auch beim Support, kann sich das Unternehmen auf die neu erworbene, weltweit gut ausgebaute Struktur des Business-Unix-Spezialisten SCO stützen.

Ausführliche Tests von Linux-Distributionen mit 2.2er- und 2.4er-Kernel lesen Sie in unserem Betriebssysteme-Channel. Dort findet sich unter dem Titel Tux goes Biz auch ein Report über Features und Auswirkungen des neuen Linux-Kernels 2.4. (jlu)