FTD: E-Plus und MobilCom prüfen Fusion

Die Mobilfunkunternehmen Mobilcom und E-Plus sondieren nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) eine Fusion. Hintergrund seien die hohen Kosten für UMTS.

"Ich kann nicht ausschließen, dass die beiden Unternehmenschefs über dieses Thema sprechen", sagte ein dem MobilCom-Vorstand Gerhard Schmidt nahe stehender Manager der Zeitung. In der Vergangenheit seien lose Gespräche aufgenommen worden (wir berichteten).

Die Fusion wäre in einem Dreierbündnis mit dem britischen Mobilfunkkonzern Orange denkbar, so die FTD. Orange würde E-Plus kaufen, danach würde sich E-Plus mit MobilCom zusammenschließen. Eine Sprecherin von E-Plus wollte sich dazu nicht äußern.

Mit dem fusionierten Unternehmen würde ein Konzern entstehen, der bei der Kundenzahl den deutschen Branchenführern T-Mobile und Vodafone relativ nahe kommt. Die beiden Unternehmen haben jeweils rund 22 Millionen Kunden. E-Plus und MobilCom zählen gemeinsam rund 13 Millionen Kunden. Im Fall einer Fusion müsste MobilCom aber Kunden, die auf dem D1- und D2-Netz telefonieren, an die Netzbetreiber abgeben, berichtete die FTD weiter.

Hintergrund der Gespräche sind die hohen Kosten für den Aufbau der UMTS-Netze. MobilCom und E-Plus verhandeln hier bereits über eine Kooperation. Wegen UMTS macht eine Fusion der beiden Mobilfunk-Unternehmen eigentlich keinen Sinn. Schließlich müssten sie bei einem Zusammenschluss eine ihrer für 8,4 Milliarden Euro erworbenen Lizenzen wieder an den deutschen Staat zurückgeben. Die UMTS-Regeln sehen vor, dass bei einer Fusion zweier Lizenzinhaber die Lizenzen nicht verkauft werden können. (jma)