Ubuntu Netbook Remix

Frische Netbook-Variante von Ubuntu

Mit der neuen Version der Linux-Distribution Ubuntu hat Canonical auch die Netbook-Variante Ubuntu Netbook Remix aufgefrischt.

Das laut Canonical einfachste und nützlichste Nutzererlebnis für die kompakten PCs soll Netbook-User begeistern. Eine Linux-Distribution, die entsprechende Begeisterung auslöst, könnte das Betriebssystem gut gebrauchen - denn obwohl der Netbook-Markt zu Beginn als Chance für Linux galt, hatten Frühjahr Marktforscher Linux auf Netbooks geradezu totgesagt. Bei Endverbrauchern ist die Akzeptanz für Linux auf Netbooks dann bislang auch vergleichsweise gering. Der Ubuntu Netbook Remix verspricht unter anderem einen sehr schnellen Bootvorgang. Bei der nächsten Version 10.04 soll der Start weniger als zehn Sekunden dauern, statt 25 wie noch bei Version 9.04. Dazu, wie schnell der aktuelle UNR ist, hat sich das Unternehmen zwar nicht geäußert, doch stellt man für Ubuntu 9.10 eine überarbeitete, schnellere Boot- und Loginerfahrung in Aussicht.

Bei Unbuntu 9.10 hat Canonical erstmals sein Online-Angebot Ubuntu One direkt in den Desktop integriert. Dieses im Beta-Stadium befindliche Angebot bietet Nutzern zwei Gigabyte kostenlosen Online-Speicherplatz, der gegen Gebühr noch ausgeweitet werden kann. Das verspricht Nutzern die Möglichkeit einfacher Backups, Synchronisation und Online-Zusammenarbeit an geteilten Dokumenten. Ubuntus Netbook-Variante wartet mit einem speziell auf kleine Bildschirme optimierten Benutzerinterface auf, das laut Canonical im aktuellen Release "neuer, einfacher und schöner" ist. Ähnlich wie beim Netbook-Konkurrenten Windows 7 Starter und Aero kommt also auch beim UNR nicht das Standard-Interface der Desktop-Version zum Einsatz. Gemein ist beiden Ubuntu-Varianten dafür die Integration der vielseitigen Instant-Messaging-Anwendung "Empathy".

An der schwachen Stellung von Linux im Netbook-Markt dürfte sich durch den UNR allerdings wenig ändern. "Es mögen sich Linux-Fans darüber freuen, aber die breite Masse wird sich weiter in Richtung Microsoft orientieren", meint IDC-Analystin Eszter Morvay gegenüber pressetext. Für echten Erfolg sei OEM-Unterstützung erforderlich, doch mit dieser sei kaum zu rechnen. "Mit dem Start von Windows 7 haben Microsoft, PC-Hersteller, Händler und auch Mobilfunker viel in Marketing und Promotion für das neue Betriebssystem investiert", erklärt die Analystin. In diesem Umfeld sei es schwer für ein Netbook-Linux wie UNR, seine Position auf dem Markt zu stärken. (pte/mje)