Daten austauschen

Freigaben: Windows & Linux im Netzwerk verbinden

2. Benutzerkonten und Passwörter für Samba-Freigaben

Samba verwaltet standardmäßig eine eigene Datenbank mit Benutzernamen und Kennwörtern. Diese arbeitet unabhängig von der Linux-Benutzerverwaltung. Sie müssen deshalb für jeden Benutzer, der von einem Windows-oder Linux-PC aus auf die Freigabe zugreifen möchte, ein eigenes Passwort festlegen. Dazu öffnen Sie über das Menü oder mit der Tastenkombination Strg-Alt-T ein Terminal-Fenster und starten darin folgende Befehlszeile:

sudo smbpasswd -a smbuser

smbuser ist dabei der Benutzername eines vorhandenen Linux-Kontos. Sie werden auf-gefordert, das Passwort zweimal einzugeben. Dieses kann identisch mit dem Linux-Benutzerpasswort sein oder davon abweichen. Auf allen Rechnern im Netzwerk sollten Sie immer die gleiche Kombination von Benutzernamen und Passwort verwenden. Dann werden Sie nicht nach den Anmeldedaten gefragt, wenn Sie eine Freigabe öffnen. Andernfalls geben Sie Benutzernamen und Passwort ein, wie mit dem Tool Smbpasswd festgelegt.

Probleme durch unterschiedliche Linux-und Samba-Passwörter lassen sich vermeiden, indem Sie beide Passwortdatenbanken synchronisieren. Installieren Sie – wenn noch nicht vorhanden – über die Anwendungsverwaltung (Linux Mint) oder das Software-Center (Ubuntu) das Paket „libpam-smbpass“. Der manuelle Aufruf von „smbpasswd“ ist danach nicht mehr erforderlich. Linux-und Samba-Passwörter werden synchronisiert, sobald der Benutzer sein Linux-Passwort über den Befehl passwd ändert oder sich bei Linux anmeldet.

Weitere Benutzer hinzufügen: Damit ein Benutzer Samba-Freigaben im Home-Verzeichnis einrichten kann, muss er der Gruppe „sambashare“ angehören. Der bei der Installation ertellte Benutzer ist bereits Mitglied der Gruppe. Wenn Sie weitere Benutzerkonten erstellt haben, verwenden Sie in einem Terminal-Fenster folgende Befehlszeile:

sudo adduser User sambashare

Für User setzen Sie den Namen des Benutzers ein, den Sie zur Gruppe hinzufügen möchten.

3. Globale Freigaben und Einstellungen

Linux-Mint-Admins erstellen Freigaben von beliebigen Verzeichnissen besonders komfortabel mithilfe des Tools „Samba-Server Konfiguration“.
Linux-Mint-Admins erstellen Freigaben von beliebigen Verzeichnissen besonders komfortabel mithilfe des Tools „Samba-Server Konfiguration“.

Mit der unter Punkt 1 beschriebenen Methode geben Sie Ordner frei, die Ihnen gehören. Diese liegen in der Regel nur in Ihrem Home-Verzeichnis. Es lassen sich aber auch beliebige andere Ordner freigeben, etwa auf einer zweiten Festplatte. Dafür gibt es zwei Wege.

Möglichkeit 1:Installieren Sie unter Linux Mint oder Ubuntu zusätzlich das Paket „system-config-samba“. Damit erhalten Sie ein mit der Maus bedienbares Tool namens „Samba-Server Konfiguration“, über das Sie Freigaben einrichten und Samba konfigurieren. Nach der Installation starten Sie das Tool über das Menü und „Systemverwaltung -> Samba“. Ubuntu-Nutzer suchen über das Dash nach „samba“.

Um eine neue Freigabe hinzuzufügen, gehen Sie auf „Datei -> Share hinzufügen“. Geben Sie hinter „Verzeichnis“ den Ordner an, den Sie freigeben möchten, und hinter „Freigabename“ die Bezeichnung für die Freigabe. Über die Klickboxen bestimmen Sie, ob die Freigabe beschreibbar und/oder sichtbar sein soll. Auf der Registerkarte „Zugang“ legen Sie fest, ob die Freigabe nur für bestimmte Benutzer oder für alle erlaubt sein soll.

Über „Einstellungen -> Server-Einstellungen“ lassen sich einige Parameter der Serverkonfiguration festlegen. Hier tragen Sie beispielsweise den Namen der Arbeitsgruppe ein, zu der der Server gehören soll. Vorgegeben ist „Workgroup“. Das ist jedoch keine notwendige Angabe, denn Windows 7 oder 8 zeigen ohnehin alle Server im Netzwerk unabhängig von der Arbeitsgruppenzugehörigkeit an. Die Dateimanager unter Linux stellen die Arbeitsgruppen als Ordner dar. Es sorgt deshalb für mehr Übersicht, wenn sich alle PCs im Netzwerk in derselben Arbeitsgruppe befinden.

Möglichkeit 2: Samba verwendet als globale Konfigurationsdatei „/etc/samba/smb.conf“. Darin sind die allgemeinen Einstellungen für den Samba-Server und für globale Freigaben festgelegt. Änderungen, die Sie über das unter Möglichkeit 1 beschriebene Tool vornehmen, landen ebenfalls in der „smb.conf“. Sie können die Datei im Terminal-Fenster mithilfe der folgenden Zeile öffnen:

sudo gedit /etc/samba/smb.conf

Sie finden alle Samba-Einstellungen in der Datei „/etc/samba/ smb.conf“. Hier legen Sie bei Bedarf spezielle Zugriffsrechte fest.
Sie finden alle Samba-Einstellungen in der Datei „/etc/samba/ smb.conf“. Hier legen Sie bei Bedarf spezielle Zugriffsrechte fest.

Sie enthält viele auskommentierte – also nicht aktive – Beispiele und Beschreibungen für häufig genutzte Einstellungen. Entfernen Sie die Kommentarzeichen „;“ vor allen Optionen im Abschnitt „[homes]“. Alle Benutzer können dann über das Netzwerk auf ihr eigenes Home-Verzeichnis zugreifen.

Eine neue Freigabe lässt sich beispielsweise über diese vier Zeilen erstellen:

[data1] path = /mnt/data1 writeable = yes guest ok = yes

Hängen Sie die Zeilen am Ende der Datei an. In diesem Beispiel wird das Verzeichnis „/mnt/data1“ unter der Bezeichnung „data1“ freigegeben. Die Änderungen werden erst wirksam, wenn Sie die Konfigurationsdatei über

sudo service samba reload

neu einlesen lassen. Schreib-und Gastzugriff sind aus der Sicht von Samba erlaubt. Damit sich Dateien erstellen oder ändern lassen, müssen allerdings noch die erforderlichen Dateizugriffsrechte gesetzt sein. Informationen dazu finden Sie im Kasten „Zugriffsrechte: Samba und Dateisystem“.