Free-PC wurde Microworkz zum Verhängnis

Der amerikanische Free-PC-Anbieter Microworkz ist gescheitert. Nach offiziellen Angaben hat das Unternehmen seit Mittwoch alle geschäftlichen Transaktionen und die Internetseite eingestellt.

Microworkz gilt als Begründer der umstrittenen Free-PC-Idee. Im März diesen Jahres bot die Firma erstmals einen PC für 299 US-Dollar inklusive Internetzugang an. Die Resonanz auf dieses Angebot war zwar enorm, doch es scheiterte an der Umsetzung. Viele Kunden, die einen solchen PC per Anzahlung orderten, wurden nicht beliefert und somit um ihre Anzahlung geprellt. Das Unternehmen begründete den Lieferengpass mit Problemen bei der Beschaffung der Hardware und Lizenzierung der Software. Der Chef von Microworkz, Rick Latmann, bezeichnete den kostenlosen PC als Desaster. Die Staatsanwaltschaft wurde bereits eingeschaltet und ermittelt gegen die Firma wegen Betrugs.

Das Konzept der Billig-PCs funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das beim Mobilfunk bereits gang und gäbe ist. Die Firmen verkaufen dem Kunden für einen geringen Preis einen Rechner. Im Gegenzug unterzeichnet der Kunden langfristige Internet-Serviceverträge mit monatlich anfallenden Gebühren. Darüber hinaus muss er sich oft mit aufgezwungener Werbung einverstanden erklären.

Die Idee eines subventionierten Rechners löste auch in Deutschland einen wahren Boom aus. Näheres können Sie in unserem Artikel PC geschenkt? nachlesen.

Doch wie in den USA, gibt es auch hier schwarze Schafe. Gegen die Berliner Firma Solution by Connecting läuft bereits ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft. Auch in diesem Fall sind trotz geleisteter Anzahlungen keine Rechner ausgeliefert worden.

Das Geschäftsmodell "PC zum Nulltarif" hat offensichtlich seine Tücken; Skepsis und kritisches Hinterfragen solcher Angebote ist da wohl angebracht. (hal)