France Telecom mit Rekordverlust

Die hochverschuldete France Telecom hat im Geschäftsjahr 2002 den größten Verlust der französischen Wirtschaftsgeschichte verbucht. Wegen Abschreibungen auf internationale Beteiligungen lag der Nettoverlust bei 20,7 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit.

Die Abschreibungen und außergewöhnlichen Kosten von insgesamt 18,3 Milliarden Euro betrafen in erster Linie den italienischen Mobilfunk-Betreiber Wind (1,6 Milliarden Euro), die Filiale Equant (4,4 Milliarden Euro) und die Mobilfunk-Filiale Orange Suisse.

Trotz der schlechten Zahlen blicken die Franzosen optimistisch in die Zukunft, da sich das operative Ergebnis um 30,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro verbesserte. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) liegt bei 14,9 Milliarden Euro (plus 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Auch den Umsatz konnte der Konzern um 8,4 Prozent auf 46,6 Milliarden Euro steigern. Für 2003 peilt France Telecom ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent an, das Ebitda soll sogar zweistellig steigen.

Bereits im Vorjahr musste das Unternehmen überteuerte Zukäufe (u.a. MobilCom) mit dem Rekordbetrag von 10,2 Milliarden Euro abschreiben. France Telecom-Chef Thierry Breton will den Schuldenberg von 68 Milliarden Euro bis 2005 um etwa 30 Milliarden Euro reduzieren und in den nächsten drei Jahren 22.000 Stellen streichen. Seit gestern allerdings sind die Schulden des Konzerns nochmals um 7,1 Milliarden Euro gewachsen, nachdem die Franzosen endgültig die Verbindlichkeiten MobilComs aus dem UMTS-Geschäft übernommen haben (wir berichteten). (Jürgen Mauerer/mec)