France Telecom: Gewinn und Schulden steigen

Der französische TK-Riese France Telecom konnte im vergangenen Jahr seinen Gewinn um rund 32 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro erhöhen. Gleichzeitig stiegen jedoch die Schulden von knapp 15 auf 61 Milliarden Euro. Hauptgrund: die Kosten für die UMTS-Lizenzen.

Das teilte das Unternehmen am heutigen Donnerstag in Paris mit. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz. Erfolgreiche internationale Geschäfte bescherten dem Konzern ein Umsatzwachstum von knapp 24 Prozent auf 33,6 Milliarden Euro. Der französische Markt hatte daran nur einen Anteil von 5 Prozent. Auch die Ausweitung des Mobilfunkgeschäfts habe zu der Umsatzsteigerung beigetragen, hieß es.

Für 2001 Jahr rechnet Konzernchef Michel Bon mit einem noch schnelleren Wachstum. Die Zahl der Kunden ist nach Firmenangaben um 40 Prozent auf 77 Millionen gestiegen. Davon seien 33 Millionen Handynutzer und 2,6 Millionen surften mit Hilfe von Wanadoo im Internet. Die Mobilfunktochter Orange trug mit 9 Milliarden Euro (plus 80 Prozent) zum Konzernumsatz bei, machte aber einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro.

Der Börsengang der vom britischen Konzern Vodafone übernommenen Firma Orange war im Februar missglückt. Wie berichtet, fiel die Orange-Aktie gleich am ersten Börsentag unter ihren Ausgabepreis von 9,50 Euro für Privatanleger und 10 Euro für institutionelle Investoren. France Telecom hatte wegen des ungünstigen Börsenklimas Probleme, die Aktie zu platzieren. Die Preisspanne wurde wegen mangelnder Nachfrage in der Zeichnungsfrist von 11,5 bis 13,5 Euro auf 9,5 bis 11 Euro gesenkt und der Börsengang um einen Tag verschoben.

Damit zerschlugen sich auch die Hoffnungen auf einen warmen Geldsegen. Die hoch verschuldete France Telecom hatte sich von dem Börsengang Einnahmen von 9 bis 10,3 Milliarden Euro versprochen. Mit dem Geld wollte das Unternehmen seine Schulden bei dem früheren Orange-Besitzer Vodafone begleichen. Vor dem 31. März ist eine erste Rate von 7 Milliarden Euro fällig. (jma)