Forscher beschleunigen Quanten-Verschlüsselung

Forscher der im US Bundesstaat Illinois beheimateten Northwestern University arbeiten an der Optimierung von Quanten-Verschlüsselungsverfahren. Die auf Laserlicht basierende Kryptographie gilt zwar als absolut unknackbar, ist bislang jedoch nur bedingt praxistauglich.

Bereits entwickelte Systeme bestehen aus einem Sender und einem Empfänger, die über ein Glasfaserkabel miteinander verbunden sind. Damit lassen sich verschlüsselte Daten lediglich mit einer Transferrate von einem Kbit/s über Distanzen von maximal 70 Kilometer transportieren, da Photonen nur sequenziell verschickt werden können.

Verbesserungen will Horace Yuen von der Fakultät Electrical and Computer Engineering der Northwestern University durch die Optimierung der optischen Komponenten erzielen. Dadurch sollen sich aus mehreren Photonen bestehende Bündel gleichzeitig übertragen lassen. Die Datentransferrate könne so in einem ersten Schritt auf 250 Mbit/s, in einem zweiten Schritt sogar auf 2,5 Gbit/s gesteigert werden. Die neue Technik funktioniert laut Yuen mit herkömmlichen Glasfasern, so dass keine neue Netzwerkinfrastruktur aufgebaut werden müsse. Dies berichtet die Computerwoche.

Während Hersteller von Quanten-Verschlüsselungssystemen wie der US-Anbieter MagiQ Technologies meinen, die neue Technik sei genau das, was Unternehmen brauchen, raten Experten zur Zurückhaltung. Momentan gebräuchliche Krytographie-Systeme genügten den aktuellen Ansprüchen völlig, sagte Laura Koetzle, Security-Analystin bei Forrester Research. Erst wenn die Verfahren tatsächlich geknackt werden, sei die Zeit für Quanten-Verschlüsselung reif. Grundlagen zum Thema Kryptographie finden Sie hier. (Computerwoche/fkh)