Flughafen Heathrow testet RFID im Gepäckmanagement

Einige Airlines noch ohne Barcode-Etiketten

"Wir beobachten diese Entwicklungen mit Interesse", sagt eine Sprecherin der Flughafen Wien AG im Gespräch mit pressetext. Die Implementierung eines RFID-Systems stehe allerdings noch nicht zur Diskussion. "Momentan macht es noch wenig Sinn, da kaum noch Airlines die Chips in den Gepäcksetiketten haben." In Wien kämpfe man mit anderen Problemen. Einige Airlines - vor allem aus dem Osten - würden noch nicht einmal das Barcodesystem einsetzen. Die Koffer seien oft noch mit der Hand beschriftet und müssen daher extra behandelt werden, sagt die Flughafensprecherin.

"Mit der Installation des RFID-System wird der Flughafen Heathrow zum Vorreiter und könnte für weitere Airports ein Impuls sein, die Technologie zu implementieren", meint Peter Harrop, Analyste und RFID-Experte bei TechEx. "Die Finanzierung dieser Projekte muss von den Flughäfen ausgehen, denn diese sind wirtschaftlich stabiler als die Airlines", so Harrop. Wenn sich das RFID-System schließlich am größten Flughafen Europas technisch und finanziell bewährt, werden weitere Flughäfen folgen, ist der Analyst überzeugt. Heathrow wird vor allem von weniger verloren gegangenem Gepäck und erhöhter Effizienz des Systems profitieren. "Die wahren Vorzüge von RFID werden allerdings erst zu sehen sein, wenn jedes Gepäcksstück mit einem Funkchip versehen ist und alle Flughäfen über das System verfügen", so Harrop. (pte/mje)