FIT: Software und Elektronik sicher im Griff

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT richtet einen neuen Forschungsbereich für Prozessmanagement ein. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist die Softwareentwicklung für Regelungstechnik im Automobilbau.

Wenn wir auf das Gaspedal treten, lösen wir einen komplexen Steuerungsprozess aus: Die Motorsteuerung schaltet die Zündung ein und aktiviert elektronische Einspritzanlagen. Zudem sorgt die Software dafür, dass der Motor geschmeidig läuft und die Abgaswerte im Normbereich bleiben. Rund 50 Prozent der Entwicklungskosten eines Motorsteuerungsgeräts entfallen auf die Software, so das FIT.

Die Herausforderung besteht darin, eine steigende Anzahl komplexer Steuergeräte und Funktionen in Einklang zu bringen. Bei der Entwicklung einer Motorsteuerung treffen zwei Disziplinen aufeinander, die bisher weit gehend nebeneinanderher gearbeitet haben: Der Maschinenbau, der die Regelungstechnik liefert, und die Informatik, welche für die entsprechende Softwareentwicklung sorgt. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Disziplinen soll nun durch eine gemeinsame Arbeitsbasis verbessert werden. Diesem Zweck dient eine innovative Entwurfsmethodik, die der neue Forschungsbereich Prozessmanagement entwickeln soll.

„Um schneller zum Ziel zu kommen, wollen wir die modellbasierte Softwareentwicklung und den modellbasierten Reglerentwurf verzahnen", so Prof. Dr. Thomas Rose, Leiter des neuen Bereichs. Eine Aufgabe ist die Entwicklung eines Modells, das es erleichtert, die gesamte Motorsteuerung mit ihren vielen Einflussgrößen neuen Anforderungen anzupassen. Das FIT nennt hier als Beispiel EU-Regularien, die ein bestimmtes Abgasverhalten vorschreiben. Rose: „Dies lässt sich dann erst am Modell durchspielen und später am Auto umsetzen.“

Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Medizin. Komplexe Behandlungsprozesse sollen sich so modellieren lassen, dass die Software dem Arzt nach Eingabe der Patientendaten den geeigneten Behandlungspfad vorschlägt. Im Rahmen des EU-Projekts ERMA wird zudem eine Krisenmanagement-Plattform für Behörden und Rettungsorganisationen entwickelt. Sie sammelt Lösungen und macht sie für andere nutzbar. Ein weiteres Arbeitsgebiet sind Informations- und Planungssysteme, besonders Anwendungen für integriertes Text und Data Mining. (Detlef Scholz)

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