Jedes zweite Unternehmen betroffen

Firmen gehen beim Löschen von Daten zu nachlässig vor

Immer mehr Unternehmen löschen sensible Daten gar nicht oder nur unzureichend. Dabei ist der hierdurch entstandene Schaden durchaus ernst zu nehmen. Im Jahr 2009 entstand ein durchschnittlicher Schaden von 6,75 Millionen Dollar je Vorfall.

"Gerade viele klein- und mittelständische Unternehmen machen sich über den Verbleib und die effektive Löschung ihrer Daten keine Gedanken. Dabei kann diese Gleichgültigkeit sehr teuer werden", unterstreicht Kroll-Ontrack-Chef Peter Böhret gegenüber pressetext. Kommen Entwicklungsdaten für Produkte unbeabsichtigt in fremde Hände, drohen in Fernost billig hergestellte Nachahmerprodukte mit Qualitätsmängeln, verdeutlicht Böhret.

Der Irrglaube, dass einfaches Formatieren von Festplatten davor schützt, dass sensible Daten nicht in unberechtigte Hände gelangen, besteht in vielen Unternehmen. Der Erhebung zufolge löschen nach wie vor drei Viertel der befragten Unternehmen ihre Informationen auf diese Art und Weise. Es kommt hinzu, dass ein Großteil der Verantwortlichen kaum darüber Bescheid weiß, wie beispielsweise hochsensible Produktentwicklungsdaten gelöscht werden können.

Denn Branchenexperten wissen: Beim einfachen menügesteuerten Löschvorgang werden die physikalischen Ladezustände der einzelnen Speichersektoren nicht geändert, sondern lediglich zum Überschreiben freigegeben. Auch das Neuformatieren belässt die eigentlichen Daten in der Regel unberührt. Stattdessen werden nur die Einträge im zentralen Inhaltsverzeichnis beseitigt, die auf Speicheradressen hinweisen. Datenretter Kroll Ontrack mahnt zur Vorsicht.