Social-Neworking-User und Applikationen-Spam

Facebook-Nutzer ärgerlich über Spam

Nach Untersuchungen des britischen Interactive Advertising Bureau (IAB) wollen zirka ein Drittel der Social-Networking-Nutzer keine Spam-artigen Marketingnachrichten. Grund: Facebook und MySpace werden immer häufiger von Unternehmen als Online-Marketingplattformen genutzt.

Die Flut von Benachrichtigungen und Aufforderungen diese und jene neue Applikation auszuprobieren, ist vielen Mitgliedern lästig und schränkt die Begeisterung für Facebook, MySpace und Co ein. Die IAB-Studie zeigt zudem ein weiteres Mal, dass zwar immer mehr Unternehmen versuchen, die sozialen Netzwerke als Marketingplattform zu nutzen, dieser Plan bei den Usern jedoch absolut nicht aufzugehen scheint.

"Die Werbebranche muss erst einmal mit dem Konsumenten, der sich in einem sozialen Gefüge befindet, klarkommen. Der Social-Media-User wird zunehmend resistent im Bezug auf Werbeformen aus dem Bereich Web 1.0", erklärte auch David Nelles, Unternehmenssprecher der Internetagentur ethority, im pressetext-Interview. Im Werbeumfeld 2.0 sei nicht der Klick wichtig, sondern der Nutzer stehe im Mittelpunkt. Nur fünf Prozent der Befragten gaben im Zuge der IAB-Studie an, Profile von Unternehmen oder gesponsorte Seiten in ihrem Netzwerk hinzuzufügen bzw. den Anfragen zu folgen, berichtet der Guardian. Zwölf Prozent zeigten Missfallen darüber, dass andere Personen die Onlineaktivitäten auf Facebook oder MySpace mitverfolgen können. Das wiederum deutet laut IAB darauf hin, dass viele User sich immer noch nicht bewusst darüber sind, dass es Privateinstellungen gibt bzw. wie diese richtig einzusetzen sind.

Letztlich zeigten sich immerhin 28 Prozent offen dafür, Gruppen beizutreten, die zumindest irgendeinen exklusiven Mehrwert bieten. "Abseits der Popularität sieht man bei dieser Untersuchung, dass Respekt auch für Social-Networking-Nutzer wichtig ist. Sie reagieren nicht auf Spam oder irrelevante Werbung", sagt Amy Kean, Senior Marketing Manager beim IAB.

In Großbritannien sind mittlerweile 58 Prozent aller Internetnutzer auch bei einem sozialen Netzwerk registriert. Davon wiederum betreiben 53 Prozent ein Profil bei einer Plattform, 33 Prozent sind bei zwei verschiedenen Netzwerken angemeldet und 14 Prozent loggen sich regelmäßig bei drei oder mehr Plattformen ein. Facebook ist in der Mehrheit der europäischen Länder das Social Network Nummer eins. In Deutschland allerdings beherrschen weiterhin heimische Netzwerke wie studiVZ den Markt, wenngleich der internationale Konkurrent auch hier trotz Marketing-Spam beachtliche Wachstumsraten hinlegt. (pte/hal)