Manipulierter Nachrichtenstrom

Facebook-Experiment beschäftigt britische Datenschützer

Das umstrittene Psycho-Experiment von Facebook ruft britische Datenschützer auf den Plan. Facebook hatte den Nachrichtenstrom von Nutzern ohne deren Wissen verändert.

"Wir wissen von dieser Sache und werden mit Facebook sprechen", sagte ein Sprecher des Information Commissioner's Office (ICO) am Mittwoch. Die Behörde werde außerdem mit den Kollegen in Irland Kontakt aufnehmen, wo das Online-Netzwerk seinen Hauptsitz in Europa hat. Das ICO sei lediglich für den Umgang mit persönlichen Daten in Großbritannien zuständig, hieß es.

Das Experiment im Januar 2012 sollte Erkenntnisse darüber liefern, wie Gefühle sich in Netzwerken ausbreiten. Dafür wurden der Nachrichtenstrom von rund 690.000 Nutzern ohne deren Wissen verändert. Eine Gruppe sah mehr positive Mitteilungen ihrer Freunde, eine andere mehr negative. Es zeigte sich, dass Menschen, die mehr positive Nachrichten sahen, etwas eher dazu neigten, selbst positive Einträge zu veröffentlichen - und umgekehrt.

Das Experiment wurde nur auf englischsprachige Nutzer angewandt. Facebook erklärte, die Veränderung des Algorithmus und die Auswertung der Daten seien von den Nutzungsbedingungen gedeckt. (dpa/mje)