EU will ISP-Daten länger speichern

Den Mitgliedsstaaten der EU liegt der Vorschlag zu einer Richtlinie vor, nach der Verbindungsdaten von ISPs (Internet Service Provider) und Telefongesellschaften zwölf bis 24 Monate lang gespeichert werden sollen.

Der Entwurf stammt von der dänischen Präsidentschaft, berichtet die britische Datenschutzgruppe Statewatch. Demnach sollen Daten zur Identifizierung des Verbindungsteilnehmers, der Verbindungszeit und Informationen über die zur Verbindung verwendeten Geräte gespeichert werden, heißt es bei der Computerwoche.

Behörden sollen Statewatch zufolge die Herausgabe der Daten in den unterschiedlichsten Fällen verlangen können, unter anderem bei Ermittlungen gegen Hacker, Produktpiraten oder illegale Einwanderer. Es fehlten jedoch Regelungen zum Datenaustausch zwischen Mitgliedsstaaten und eine Überwachungsinstanz, kritisieren die Datenschützer. EU-Bürger seien der missbräuchlichen Verwendung persönlicher Daten schutzlos ausgeliefert. Nach der bislang geltenden EU-Direktive aus dem Jahr 1997 dürfen die Provider die Daten nur für Verrechnungszwecke verwenden. Eine längerfristige Speicherung ist nicht zulässig. (Computerwoche/uba)