EU-Wettbewerbshüter nehmen Intel ins Visier

Die EU-Kommission untersucht das Marktverhalten des US-Chipgiganten Intel. Ein formelles Wettbewerbsverfahren wegen mutmaßlicher Ausnützung einer marktbeherrschenden Stellung sei aber bisher nicht eröffnet worden, sagte die Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti in Brüssel.

Die EU-Kommission habe Intel um eine offizielle Stellungnahme zu diesem Vorwurf gebeten und habe diese bereits erhalten. Es geht in diesem Fall um angeblich unerlaubte Marketingpraktiken für x86-Prozessoren, bei denen Intel eine Vormachtstellung besitzt. Die Monti-Behörde schickte bereits Fragebögen an Hersteller von Personalcomputern und Einzelhändler, um die Praktiken von Intel zu überprüfen, hieß es vonseiten der EU.

"Die Untersuchung ist in einer sehr frühen Phase", sagte die Sprecherin. Ein Intel-Sprecher bestätigte dies gegenüber tecChannel.de. Er sagte, Intel kooperiere mit der EU-Kommission und stelle dieser die gewünschten Unterlagen zu Verfügung. Es handle sich dabei um ein inoffizielles Verfahren. Bisher hätten die EU-Leute noch nichts Belastendes gefunden, betonte er.

Das Ausnützen einer dominanten Marktposition - mit beispielsweise überhöhten Preisen - ist in der EU verboten. Falls ein Verfahren eröffnet werden sollte und die Kommission entsprechende Beweise vorlegt, drohen in solchen Fällen hohe Bußgelder. Sie können bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens ausmachen. (jma)