EU-Satellitenprojekt Galileo gerät ins Stocken

Nach Angaben der Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) ist die notwendige Einigung über das europäische Satelliten-Navigationssystem vorerst an Forderungen Italiens gescheitert.

Der von Deutschland vorgeschlagene Kompromiss sei abgelehnt worden, teilten die Ministerien am Montag mit. Die Regelungen der europäischen Weltraumagentur ESA sehen grundsätzlich vor, dass die beteiligten Länder Projekte gemäß ihres jeweiligen Bruttoinlandsprodukts finanzieren. Auf Deutschland wären damit 25 Prozent der Kosten entfallen, gleichzeitig hätte die Bundesrepublik die industrielle Führung und den Sitz des Unternehmens erhalten. Dies berichtet die Computerwoche.

Im Falle "Galileo" hatte Deutschland freiwillig eine Reduzierung seines Anteils angeboten, wollte aber trotzdem die Projektleitung behalten. Der italienische ESA-Generaldirektor habe aber einen über den finanziellen Anteil - theoretisch 13 Prozent - "deutlich hinausgehenden geschäftlichen Anteil" für die italienische Industrie gefordert, so BMBF und BMVBW. (Computerwoche/fkh)