EU-Kommission will UMTS-Fesseln lockern

Die EU-Kommission will den von hohen Schulden und Kurseinbrüchen geplagten UMTS-Lizenznehmern das Leben erleichtern. Laut Financial Times dringt die Behörde darauf, den Unternehmen die Kooperation beim Aufbau des UMTS-Netzes zu erlauben und den Zeitraum für die Bezahlung der Lizenzen zu strecken.

Über die Vorschläge, die im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden sollen, werde Ende der Woche beim Stockholmer EU-Gipfel beraten, heißt es in dem Bericht. Im Anschluss wolle die EU-Kommission Gespräche mit Mobilfunkfirmen, Netzausrüstern und nationalen Wettbewerbsbehörden führen, um endgültige Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten zu erarbeiten.

Die europäische Telekom-Branche hat bislang rund 273 Mrd. Mark (140 Mrd. Euro) in die Lizenzen für die multimediafähigen UMTS-Netze investiert, die von den EU-Mitgliedsstaaten vergeben wurden. Allein in Deutschland zahlten sechs Firmen und Konsortien fast 100 Milliarden Mark. Hinzu kommen noch milliardenschwere Investitionen in den Aufbau der UMTS-Infrastruktur.

Viele Unternehmen sind wegen der immensen Kosten hoch verschuldet. Angesichts unsicherer Gewinnaussichten für UMTS sind die Aktien der europäischen Telekom-Firmen in letzter Zeit stark unter Druck geraten. Mehrere deutsche Mobilfunk-Unternehmen hatten deshalb von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) gefordert, beim Aufbau der Netze Kooperationen zuzulassen, um die Kosten zu drücken. Die Bonner Behörde prüft derzeit die entsprechenden Vorschläge der Betreiber.

Weitere Informationen zum Thema UMTS finden Sie in den Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen, UMTS: Chance für Provider und Hersteller und UMTS: Technik, Markt und Anwendungen. (jma)