EU fordert Windows ohne Media Player

Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) bereitet EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti strenge Auflagen gegen Microsoft vor. Die EU hat Ende 2000 ein Kartellverfahren gegen den Software-Konzern eröffnet.

Der oberste Wettbewerbshüter der EU will laut FTD durchsetzen, dass der Media Player vom Windows Betriebssystem gelöst wird. Die EU prüft derzeit den Vorwurf, ob Microsoft durch die Koppelung von Windows und Media Player den Markt der Medien-Software kontrolliert. Ein ähnlich abgespecktes Betriebssystem verlangen auch die Kläger im Kartellverfahren, dass in den USA derzeit verhandelt wird. Microsoft droht also nicht nur auf dem amerikanischen, sondern auch auf dem wichtigen europäischen Markt Ungemach.

Wie die FTD weiter berichtet, soll Microsoft auch Informationen zu Schnittstellen des Betriebssystems und der Server-Software veröffentlichen. Um der Konkurrenz keine billige Kopiermöglichkeit des Codes zu ermöglichen, erwägt Monti den Einsatz einer unabhängigen Prüfstelle. Der EU-Kommissar will das Verfahren nach Informationen der FTD noch in diesem Jahr abschließen.

Wie berichtet, hat die EU im August 2000 ein Kartellverfahren gegen Microsoft eingeleitet. Das Verfahren, das ursprünglich nur auf das Betriebssystem Windows 2000 gerichtet war, wurde im August 2001 auf Server-Software und den Media Player ausgeweitet. Weitere Meldungen zum Thema EU gegen Microsoft finden Sie in der tecHistory. (uba)