Erstes städtisches WiMAX-Netz in Berlin gestartet

Technische Hürden

Ein Grund sind die technischen Hindernisse, mit denen WiMAX aus Sicht von Experten noch zu kämpfen hat. So würden die Reichweiten der Sendestationen mit bis zu 50 Kilometer angegeben, sagt Michael Friedewald vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe. Hohe Gebäude und Straßenfluchten reduzierten die reale Reichweite jedoch auf etwa zehn Kilometer.

Einschränkungen gibt es auch bei der Netzgeschwindigkeit. Da die Bandbreiten nach oben begrenzt seien, werde mit jedem Nutzer die Datenübertragung langsamer, erläutert Friedewald. Der Netzexperte bescheinigt WiMAX vor allem dort Chancen, wo DSL bisher zu teuer war. In den 90er Jahren hatte die Deutsche Telekom in vielen Regionen schnelle Glasfasernetze verlegt. Mit den vermeintlich modernen Leitungen ist DSL allerdings erst nach kostenintensiver Umrüstung möglich. Die Einwohner in diesen Gebieten warteten deswegen bisher vergeblich auf Hochgeschwindigkeits-Internet, so auch im Ostberliner Stadtteil Pankow, wo die DBD nun ihre Hauptstadt-Offensive startet.

Dem Chipkonzern Intel, der maßgeblich an der Entwicklung des neuen Drahtlos-Internets beteiligt ist, schwebt noch mehr Mobilität vor. In den nächsten Jahren würden Computer und Handys auf den Markt gebracht, die je nach Verfügbarkeit zwischen verschiedenen Standards wie WLAN, WiMAX und UMTS wechseln, sagt Intel-Verkaufschef Jürgen Thiel. Der Vorteil für WiMAX-Nutzer - er wäre nicht wie bisher an einen Ort gebunden. Noch aber sprechen die Zahlen für sich: Während die DBD bisher nur einige Tausend Kunden zählt, surfen 4,6 Millionen Kunden mit DSL-Tarifen der Deutschen Telekom durchs Internet. Doch auch der Branchenriese will die neue Technik nicht verpassen und erprobt inzwischen in zwei deutschen Gemeinden die Funkübertragung. (uka)

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