Erster Test: Radeon X1900 XTX gegen GeForce 7800 GTX 512

Architektur: Radeon X1900 XTX/XT

Um die 3D-Performance gegenüber den Radeon-X1800-Modellen signifikant zu erhöhen, stattete ATI die neun Highend-Modelle X1900 XTX und X1900 XT mit zwölf statt bisher vier parallelen Quad-Pixel-Shader-Cores aus. Die acht Vertex-Shader ließ der Hersteller unverändert. Für die Verdreifachung der Shader Units musste ATI die Transistorzahl von 320 auf 380 Millionen gegenüber dem Vorgänger erhöhen. Dagegen verfügt der NVIDIA GeForce 7800 GTX 512 über insgesamt 24 Pixel-Pipelines und sechs Vertex-Shader. Um die vielen komplexen Schaltkreise auf einem Chip kostengünstig unterzubringen, lässt ATI die X1900-Modelle im 90-Nanometer-low-k-Prozess vom taiwanischen Halbleiterhersteller TSMC fertigen. Auch die X1800-Chips werden bereits in dieser Strukturbreite produziert. NVIDIAs Highend-Modellreihe GeForce 7800 entsteht noch nach dem 110-Nanometer-Verfahren.

ATIs Topmodell Radeon X1900 XTX taktet den Core und den 512 MByte großen Speicher mit 650 beziehungsweise 775 MHz. Der Radeon X1900 XT arbeitet mit einem Chiptakt von 625 MHz und einem Speichertakt von 725 MHz. Der Vorgänger Radeon X1800 XT begnügt sich mit 625 und 750 MHz und NVIDIAs GeForce 7800 GTX 512 arbeitet mit 550 und 850 MHz. Laut ATI soll die elektrische Leistungsaufnahme der X1900-Modelle unter “Worst-Case-Bedingungen“ nicht mehr als 100 Watt betragen. Für die nötige Frischluftzufuhr des Grafikprozessors sorgt bei den Testkarten ein Zwei-Slot-Kühlsystem, das besonders durch den hohen Lärmpegel auffällt.

Nach Aussagen von ATI soll die völlig neue X1000-Grafikchiparchitektur inklusive den X1800- und X1900-Chips deutlich effizienter arbeiten als die der Vorgänger. Im Bestfall sollen die Shader-Engines eine Auslastung von 95 Prozent erreichen. Dafür sorgt ein zentraler Ultra-Threading-Dispatch-Prozessor. Dieser kann mehrere Threads bearbeiten und zusammenführen sowie redundante Berechnungen vermeiden (Dynamic Branching). Zusätzlich soll eine ausgeklügelte Branch Execution Unit den Overhead bei Thread-Wechseln minimieren, da alle Threads im Cache gehalten werden.