Erster Test: ATI Radeon X1800, X1600 und X1300

Architektur: Radeon X1800 XT

Um die 3D-Leistung des Topmodells X1800 XT gegenüber dem Vorgänger Radeon 850 XT-PE zu erhöhen, integrierte ATI im Chip statt 16 parallelen Pixel-Pipelines vier parallele Quad-Pixel-Shader-Cores und zwei zusätzliche Vertex-Shader. Für die acht Vertex-Shader und vier Quad-Pixel-Shader-Pipelines musste der Hersteller die Transistoranzahl des Grafikboliden auf 320 Millionen aufstocken. Der Radeon X850 XT-PE gibt sich mit etwa 160 und der NVIDIA GeForce 7800 GTX mit zirka 302 Millionen Transistoren zufrieden. Allerdings arbeitet der NVIDIA-Grafikchip mit 24 Pixel-Pipelines und sechs Vertex-Shadern. Um diese hohe Anzahl an Schaltkreisen auf einem Chip kostengünstig unterzubringen, lässt ATI den X1800 XT im 90-Nanometer-low-k-Prozess vom taiwanischen Halbleiterhersteller TSMC fertigen. Auch die übrigen GPUs der neuen ATI-Familie werden in dieser Strukturbreite produziert. NVIDIAs Highend-Modell dagegen entsteht noch nach dem 110-Nanometer-Verfahren, ATIs Radeon X850 XT-PE im 130-Nanometer-Prozess.

ATIs Topmodell taktet den Core und Speicher mit 625 beziehungsweise 750 MHz. Der Vorgänger Radeon X850 XT-PE begnügt sich mit 540 und 590 MHz, NVIDIAs GeForce 7800 GTX mit 430 und 600 MHz. Laut ATI soll die elektrische Leistungsaufnahme des Neulings unter “Worst-Case-Bedingungen“ bei etwa 100 Watt liegen.

Nach Aussagen von ATI soll die völlig neue X1000-Grafikchiparchitektur deutlich effizienter arbeiten als die des Vorgängers. Im Idealfall sollen die Shader-Engines eine Auslastung von 95 Prozent erreichen. Dafür sorgt ein zentraler Ultra-Threading-Dispatch-Prozessor. Dieser kann mehrere Threads bearbeiten und zusammenführen sowie redundante Berechnungen vermeiden (Dynamic Branching). Zusätzlich soll eine ausgeklügelte Branch Execution Unit den Overhead bei Thread-Wechseln minimieren, da alle Threads im Cache gehalten werden.